*Walhaz

*Walhaz [ˈwɑlxɑz] ist ein rekonstruiertes urgermanisches Wort, das „fremd“ oder „Fremder“ bedeutet und von den germanischen Völkern verwendet wurde, um Römer und (romanisierte) Kelten und deren Sprachen zu beschreiben. Mehrere moderne Varianten des Wortes existieren in verschiedenen Sprachen und beschreiben zahlreiche unterschiedliche zeitgenössische oder historische Volks- bzw. Sprachgruppen.

Die moderne deutsche Form ist Welsche oder Walsche und bezog sich historisch auf benachbarte romanischsprachige Völker. So wurde der Ausdruck Welschland früher unter anderem für Italien und Frankreich verwendet, heute aber hauptsächlich in der Schweiz für die Romandie oder Welschschweiz. In Tirol, Südtirol (Walsche) und in Kärnten (Walische) bezieht sich das Wort auch heute noch auf die Italiener, allerdings mit einer historisch fehlenden, abfälligen Konnotation. Daneben ist das Wort als Bestandteil in zahlreichen Orts-, Flur- und Familiennamen enthalten.

Der entsprechende urgermanische Gegenbegriff war *þeudiskaz („volkstümlich“ oder „nicht-Latein“). Im althochdeutschen und altsächsischen Raum entwickelte sich der Stammesname der Veneter, in Form von Wenden, zu einem ähnlichen Sammelbegriff für nichtgermanische Völker im Osten.


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