Blackbirding

Blackbirding oder Blackbird catching bezeichnet seit Mitte des 19. Jahrhunderts die zwangsweise Heranziehung von Insulanern des Südpazifiks zur Arbeit. Im westlichen Südpazifik beheimatete Melanesier und Mikronesier wurden bevorzugt auf Plantagen in Australien sowie den Fidschi- und Samoainseln eingesetzt. Aus dem östlichen Südpazifik stammende Polynesier verbrachte man zumeist nach Peru und dem Königreich Hawaiʻi. Darüber hinaus wurde eine große Zahl von Insulanern zu Fischerei- und Matrosendiensten an Bord europäischer Schiffe geholt. Ein Kernelement der Praktik war die Anwendung von Täuschung, Drohung und Gewalt bei der Rekrutierung.

Internationale Proteste bei den Arbeitgeberländern lösten eine weitgehende gesetzliche Regulierung des Handels mit Pazifikinsulanern als Arbeitskräften aus, die letztlich das blackbirding beendete. Bei der Strafverfolgung kam es zu spektakulären Gerichtsfällen.

Bei englischen Missionsgesellschaften und der Royal Navy stand blackbirding unter dem Verdacht des Sklavenhandels. Ob es sich bei dem umfassenden System der indentured labour (Arbeitsverpflichtung), das mit dem blackbirding bedient wurde, insgesamt um eine Spätform der Sklaverei handelte, ist bis heute umstritten.

Ziele gewaltsamer Rekrutierung von Arbeitern für Queensland und Fidschi, um 1860 bis etwa 1910

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