Diplomatik

Die Diplomatik (Urkundenlehre, von altgriechisch δίπλωμα díploma, deutsch ‚Gefaltetes‘, aus διπλώος diplóos ‚doppelt‘) ist eine der grundlegenden Disziplinen der historischen Hilfswissenschaften. Sie beschäftigt sich mit der Einteilung, den Merkmalen, der Ausstellung (beteiligte Personen, Geschäftsgang der Kanzleien, Hilfsmittel wie Formelbücher), der Überlieferung, der Echtheit und dem historischen Wert von Rechtsurkunden. Forschungsschwerpunkte deutschsprachiger Forscher waren zunächst vorwiegend die europäischen Urkunden des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Es gibt aber auch eine umfangreiche Forschung über tibetische, mongolische, osmanische[1] oder arabische Urkunden.[2] Die Wissenschaftler, die sich mit diesem Forschungsgebiet befassen, werden als Diplomatiker bezeichnet.

  1. Lajos Fekete: Einführung in die osmanisch-türkische Diplomatik der türkischen Botmäßigkeit in Ungarn. Budapest 1926 (Magyar Országos Levéltár kiadványai.); Jan Reychmann, Ananiasz Zajaczkwoski: Handbook of Ottoman-Turkish Diplomatics. rev. and exp. transl. by Andrew S. Ehrenkreutz, Mouton u. a. 1968 (Publications in Near and Middle East Studies – Columbia University).
  2. Adolf Grohmann: Allgemeine Einführung in die arabischen Papyri nebst Grundzügen der arabischen Diplomatik. Wien 1924; Lucas Reinfandt: Mamlūk Documentary Studies. In: Stephan Conermann (Hrsg.): Ubi sumus? Quo vademus? Mameluk Studies – State of the Art. Bonn, Berlin 2013, S. 285–309.

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