Litotes

Die Litotes (altgriechisch λιτότης litótēs, deutsch ‚Sparsamkeit‚ Zurückhaltung‘, zu altgriechisch λιτός litós, deutsch ‚schlicht, einfach‘) ist die Stilfigur der doppelten Verneinung (z. B. nicht unüblich) oder der Verneinung des Gegenteils (z. B. nicht selten).[1][2] Damit kann zum Beispiel eine Behauptung vorsichtig ausgedrückt oder eine Aussage abgeschwächt werden (Untertreibung). Aber auch eine Hervorhebung kann indirekt bewirkt werden. Die Litotes taucht oft im Rahmen von Ironie auf.[3][4]

Im Deutschen ist die doppelte Verneinung des Typs nicht un- ab dem 17. Jahrhundert breit nachgewiesen, einzelne Belege sind wesentlich älter. Die Verwendung als Stilmittel zur Untertreibung verfestigte sich im 19. Jahrhundert. Unklar ist, ob ein Einfluss aus dem Latein vorliegt.[5]

  1. Duden online: Litotes
  2. Vgl. Pons: Litotes. Die Definition lautet hier vereinfachend: „Bejahung durch doppelte Verneinung“.
  3. Duden Band 5: Das Fremdwörterbuch, 10. Ausgabe.
  4. Duden Sprachratgeber: Die Litotes
  5. Laura Neuhaus: Eine diachrone Korpusanalyse der rhetorischen Figur Litotes – Von ‚nicht unlieblich‘ bis ‚niht ungetrôſtit‘, Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte, vol. 10, no. 1, 2019, pp. 345–367.

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