Marktdesign

Marktdesign ist eine ökonomische Disziplin, die sich mit der Gestaltung von Marktprozessen in Hinblick auf zuvor festgelegte Ziele befasst. Der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften wurde 2012 „für die Theorie stabiler Verteilungen und die Praxis des Marktdesigns“ an Alvin Roth und Lloyd Shapley vergeben.[1] Von Marktdesignern entwickelte Mechanismen müssen unter realen Bedingungen Bestand haben. Axel Ockenfels definiert Marktdesign folgendermaßen:

„Marktdesign ist die Kunst, Institutionen so auszugestalten, dass die Verhaltensanreize für individuelle Marktteilnehmer mit den übergeordneten Zielen des Marktarchitekten im Einklang stehen. Solche Ziele können sein die Maximierung der Erlöse, Effizienz oder der Liquidität, die Minimierung der Kosten, die Offenbarung privater Informationen etc.“

Axel Ockenfels[2]

Marktarchitekt ist in den vielen Fällen der Staat, jedoch kann auch ein Konzern seine internen Anreizsysteme im Sinne eines Marktdesigns gestalten oder ein Internetmarktplatz seine eigenen Regeln gestalten.[3]

In jüngerer Zeit wurden sehr komplexe Marktdesigns entwickelt, um in ursprünglich monopolisierte Geschäftsfelder Wettbewerb hineinzutragen. Dabei interagieren regulierte Monopole (Netze) mit unter Wettbewerb stehenden Netznutzern nach regulierten Regeln. Beispiele sind:

Ziel eines Marktdesigns kann auch die Internalisierung externer Kosten und der nachhaltige Umgang mit begrenzten Ressourcen sein. Ein Beispiel hierfür ist der Emissionsrechtehandel.

  1. The Prize in Economic Sciences 2012 In: nobelprize.org, abgerufen am 14. Februar 2018.
  2. Axel Ockenfels: Marktdesign. In: Springer Gabler Verlag (Herausgeber). Gabler Wirtschaftslexikon. Jahrgang (gabler.de).
  3. Gablers Wirtschaftslexikon: Marktdesign. Abgerufen am 21. August 2021.

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