Neutral-Moresnet

Inoffizielle Flagge von 1883
Neutral-Moresnet auf einer Postkarte um 1900
1. Niederlande (Grenzverlauf von 1830)*, Provinz Limburg
2. Belgien (Grenzverlauf von 1830)* Provinz Lüttich
3. Neutral-Moresnet (1816–1919)
4. Preußen, Rheinprovinz

a. Heutige niederländisch-belgische Grenze (1843)*
b. Lütticher Straße
c. Heutige deutsch-belgische Grenze (1919)**
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Die Gebiete (1) und (2) waren von 1815 bis 1830 Teil des Königreiches der Vereinigten Niederlande. Belgien wurde 1830 unabhängig, was von niederländischer Seite 1839 anerkannt wurde. Die Grenze zwischen beiden Staaten wurde 1843 formal festgelegt.
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Als Entschädigung für die im Ersten Weltkrieg erlittenen Zerstörungen erhielt Belgien 1919 Moresnet und die großteils deutschsprachigen Ostkantone, das früher so genannte Gebiet von Eupen-Malmedy, zugesprochen. Seitdem gehören die Territorien (2), (3) und (4) südwestlich von (c) zu Belgien, mit Ausnahme einer kurzen Zwischenzeit im Zweiten Weltkrieg, als diese Gebiete vom Deutschen Reich annektiert wurden.
Wappen von Neutral-Moresnet (nach einer Postkarte von 1908)

Neutral-Moresnet (Aussprache auf Deutsch: [ˈmɔʁəsnɛt], [ˌmɔʁəsˈnɛt], (historisch) [moʁəˈneː];[1] auf Französisch: [mɔʁɛsˈnɛt];[2] deutsch auch Altenberg) war von 1816 bis 1919 ein neutrales Territorium, das als Kondominium gemeinsam vom Vereinigten Königreich der Niederlande bzw. (ab 1830) Belgien und Preußen bzw. (ab 1871) dem Deutschen Reich verwaltet wurde. Das 3,4 km² große Gebiet des ehemaligen Neutral-Moresnet liegt sieben Kilometer südwestlich von Aachen und reicht im Norden bis zum Vaalserberg, auf dem es damit zwischen 1830 und 1919 ein Vierländereck (mit den Niederlanden, Belgien und Preußen bzw. Deutsches Reich) gab. Die Bevölkerungsanzahl wuchs rasant von 256 Personen im Jahr 1815 auf 4668 Personen vor dem Ersten Weltkrieg.[3]

  1. Moresnet. In: Brockhaus Konversations-Lexikon. Ausgabe 14, 12. Band, Leipzig/Berlin/Wien 1895, S. 2 (hier ist als Aussprache „Moreneh“ angegeben).
  2. Plombières : visite du Viaduc de Moresnet par les écoles. In: Tele Vesdre. 16. September 2016.
  3. Sebastian Scharte: Preußisch – deutsch – belgisch (= Beiträge zur Volkskultur in Nordwestdeutschland. Band 115). Waxmann, Münster 2010, ISBN 978-3-8309-2406-7, S. 137.

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