Philippus-Fastenzeit

Als Philippus-Fastenzeit oder Weihnachtsfastenzeit (Fasten vor Weihnachten) bezeichnet man die 40-tägige (sechswöchige) dem alten abendländischen Adventsfasten entsprechende Fastenzeit als Vorbereitungszeit vor Weihnachten in den Ostkirchen, benannt nach dem Apostel Philippus, da es am Tag nach dessen Gedenktag am 15. November beginnt. Sie entspricht dem vierwöchigen Advent in den westlichen Kirchen. Der Begriff der Weihnachtsfastenzeit ist in den orthodoxen Kirchen verbreiteter als der des Advents. In den Kirchen, die den gregorianischen Kalender übernommen haben (wie z. B. die griechisch-orthodoxe Kirche), die sog. Neukalendarier, dauert sie vom 15. November bis 24. Dezember, in den Kirchen, die die Feste nach dem julianischen Kalender begehen (wie z. B. die Russisch-Orthodoxe Kirche), die Altkalendarier, vom 28. November bis 6. Januar des modernen Kalenders (was dem 15. November und dem 24. Dezember des julianischen Kalenders entspricht). Die Fastenzeit endet am 1. Weihnachtsfeiertag bzw. mit dem Nachtgottesdienst an Heiligabend. Man sagt auch, dass sie vom ersten Stern des Heiligen Abends beendet wird. Der Name der Fastenzeit leitet sich vom Gedenktag des Apostels ab, an den sich die Ostkirchen am 14. bzw. 27. November erinnern. Das Philippus-Fasten wird in den kirchlichen Büchern seit dem 4. Jahrhundert erwähnt, in der heutigen Form stammt es aus dem 12. Jahrhundert.[1]

  1. Andrej Lorgus: Orthodoxes Glaubensbuch, Verlag Der Christliche Osten, Würzburg 2002, ISBN 3-927894-33-8, S. 185.

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