Praktiker

Praktiker AG

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Rechtsform Aktiengesellschaft
Gründung 1978
Auflösung 2014
Auflösungsgrund Insolvenz
Sitz Kirkel, Deutschland
Leitung Udo Gröner (Insolvenzverwalter)[1][2]
Mitarbeiterzahl 23.945 (31. Dezember 2012)[3]
Umsatz 3.003,2 Mio. Euro (2012)[3]
Branche Einzelhandel
Zentrale in Kirkel
Eingangsbereich eines Kölner Praktiker-Baumarktes
Innenansicht eines Praktiker-Baumarktes (hier in Neu-Ulm)
Logo der Vertriebslinie extra Bau + Hobby

Die Praktiker AG war die börsennotierte Dachgesellschaft mehrerer Baumarktketten in Europa. Vertriebslinien im Hauptmarkt Deutschland waren Praktiker und extra Bau+Hobby (geschlossen zwischen 31. Oktober und 30. November 2013) sowie Max Bahr (geschlossen am 25. Februar 2014). Das Unternehmen erwirtschaftete zuletzt mit rund 20.000 Mitarbeitern etwa drei Milliarden Euro Umsatz pro Jahr und hat durch seinen Werbeslogan „20 % auf alles (außer Tiernahrung)“ Bekanntheit erlangt.

Das 1978 gegründete Unternehmen wuchs im Gegensatz zu den meisten seiner deutschen Konkurrenten durch den Aufkauf verschiedener kleiner Baumarktketten und Baustoffhandlungen heran. Dazu kam in den 1990er Jahren die Expansion in die neuen Bundesländer und ins europäische Ausland. Nach dem Rückzug der Metro AG als Allein- bzw. Mehrheitsgesellschafter in den Jahren 2005/2006 geriet das Unternehmen in eine existenzielle Krise und schrieb über Jahre hohe Verluste. Trotz intensiver Bemühungen und erheblicher Finanzspritzen griffen die Restrukturierungsversuche nicht.

Am 10. Juli 2013 erklärte sich das Unternehmen für überschuldet und zahlungsunfähig[4] und stellte am darauffolgenden Tag beim Amtsgericht Hamburg einen Insolvenzantrag für die acht inländischen Tochtergesellschaften Baumarkt Praktiker Deutschland GmbH, Baumarkt Praktiker DIY GmbH, Baumarkt Praktiker GmbH, Baumarkt Praktiker Online GmbH, Baumarkt Max Bahr Praktiker Einkaufs GmbH, Baumarkt Praktiker Warenhandelsgesellschaft mbH, Baumarkt Praktiker Vierte GmbH und Baumarkt Praktiker Services GmbH. Der Insolvenzantrag für die Praktiker AG wurde am 12. Juli 2013 beim Amtsgericht Saarbrücken gestellt.[5] Praktiker teilte mit, der Betrieb aller Baumärkte solle uneingeschränkt aufrechterhalten werden. Das Auslandsgeschäft war von der Insolvenz nicht betroffen.[6] Am 25. Juli 2013 wurde berichtet, dass auch Max Bahr Insolvenz angemeldet hat.[7] Die Praktiker- und Extra-Märkte wurden zum 30. November 2013 endgültig geschlossen, die Max-Bahr-Märkte folgten am 25. Februar 2014.

Im Jahr 2016 erwarben Christoph Kilz und Dirk Oschmann die Namensrechte und eröffneten unter praktiker.de einen Baumarkt-Onlineshop, der mit dem früheren Unternehmen Praktiker aber nichts zu tun hat.[8]

  1. Webseite des Insolvenzverwalters (Memento vom 2. März 2014 im Internet Archive)
  2. Praktiker-Pleite – Insolvenzverwalter Christopher Seagon übernimmt das Kommando, Wirtschafts-Woche
  3. a b Geschäftsbericht 2012 (Memento vom 24. September 2015 im Internet Archive) (PDF; 2,8 MB)
  4. Veröffentlichung einer Ad-hoc-Mitteilung nach § 15 WpHG. Praktiker Bau- und Heimwerkermärkte Holding AG, 10. Juli 2013, archiviert vom Original am 8. August 2013; abgerufen am 10. Juli 2013.
  5. Praktiker AG: Vorläufiger Insolvenzverwalter für Praktiker AG bestellt. 12. Juli 2013, archiviert vom Original am 12. September 2013; abgerufen am 16. Juli 2013.
  6. www.praktiker.com 11. Juli 2013 (Memento vom 13. September 2013 im Internet Archive)
  7. reuters.com
  8. Internet World Business: Renaissance im Internet: Das zweite Leben von Praktiker, Hertie und Co, abgerufen am 30. Oktober 2016

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