Proskynese

Jehus fußfällige Unterwerfung vor Salmanassar
Byzantinisches Elfenbeinrelief des 10. Jahrhunderts; links unten ein Stifter, der sich in der byzantinischen Form der Proskynese der Gottesmutter zu Boden wirft (Bayerisches Nationalmuseum München)

Der Ausdruck Proskynese (altgriechisch προσκύνησις proskýnēsis „Kuss auf etwas zu“) oder Adōrātĭo (latinisiert adoratio) bezeichnet die vor allem in den Reichen des Alten Orients geübte Geste der Anbetung, Ehrerbietung und Unterwerfung.

Die Proskynese bestand meist darin, dass sich der Untertan dem Herrscher zu Füßen warf, das heißt mindestens auf die Knie ging und den Kopf zu Boden neigte, manchmal auch sich mit dem Gesicht nach unten flach auf den Boden legte (Prostration). Er legte die Hand beziehungsweise Finger zum Kuss auf den Mund und streckte diese dann in Richtung auf die zu verehrende Götter- oder Herrschergestalt aus. In der Bibel ist die Proskynese eine bekannte kultische Geste.

In der Forschung wird Proskynese vielfach als Synonym von „Fußfall“ benutzt, doch ist diese Gleichsetzung zumindest für die Frühzeit problematisch: Vieles deutet darauf hin, dass mit „Proskynese“ ursprünglich keineswegs immer ein Fußfall verbunden war, sondern dass diese Ehrenbezeugung im Alten Orient auch in Form einer knappen Verneigung nebst Luftkuss erfolgen konnte. Viele Gelehrte glauben heute, der Fußfall sei zunächst nur von bestimmten Personenkreisen verlangt worden.


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