Schiehallion-Experiment

Hinter grünen Weideflächen und einer Reihe von Bäumen erhebt sich ein Berg. Seine Flanken sind kahl und der Gipfel des Berges ist außerordentlich symmetrisch.
Der Schiehallion eignete sich durch seine symmetrische Form und seine Lage abseits von anderen Bergen gut für das Experiment.

Das Schiehallion-Experiment war ein Experiment zur Bestimmung der mittleren Massendichte der Erde. Mit finanzieller Unterstützung durch die Royal Society wurde es im Sommer des Jahres 1774 in der Gegend des Berges Schiehallion durchgeführt. Das Experiment umfasste die Messung der geringfügigen Lotabweichung im Schwerefeld der Erde aufgrund der gravitativen Anziehung des Berges. Der Schiehallion wurde wegen seiner isolierten Lage und nahezu symmetrischen Form als für diese Messung geeignet erachtet. Anstoß für das Experiment war unter anderem die Beobachtung von Schwereanomalien bei der Untersuchung der Mason-Dixon-Linie.

Das Experiment wurde zuvor von Isaac Newton als möglicher experimenteller Beweis für seine Gravitationstheorie erwogen, jedoch von ihm später wieder verworfen. Dennoch war eine Gruppe von Wissenschaftlern, darunter vor allem der britische Hofastronom Nevil Maskelyne, davon überzeugt, dass der Effekt messbar sei, und nahm sich die Durchführung des Versuches vor. Der Ablenkungswinkel hing von den relativen Dichten und Rauminhalten der Erde und des Berges ab: Durch die Bestimmung der Dichte und des Volumens des Schiehallion konnte somit ebenfalls die Dichte der Erde bestimmt werden. Mit der Kenntnis der Dichte der Erde konnten wiederum ungefähre Werte für die Dichten der übrigen Planeten, ihrer Monde sowie der Sonne errechnet werden, welche zuvor lediglich in ihren relativen Verhältnissen bekannt waren. Darüber hinaus wurde zur Vereinfachung der Vermessung des Berges das Konzept der Isolinie erfunden, welches sich später zu einer Standardmethode der Kartografie entwickelte.


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