Seigerung

Prozessschritte des Saigerverfahrens
nach Georgius Agricola
Das Frischen
(= Verschmelzen von silberhaltigem Schwarzkupfer mit Blei und/oder Bleiglätte)
Das Saigern auf einem Saigerherd
(= Erhitzen der Blei-Kupfer-Silber-Legierung, bis die bei niedrigeren Temperaturen schmelzende Blei-Silber-Legierung heraustropfte (saigerte), zurück blieben feste Kupfer-Erzkuchen)
Das Treiben
(= „Austreiben“ des Bleis aus der Blei-Silber-Schmelze)
Das Darren
(= Glühprozess des Kupfers)
Das Garen
(= Entfernen verbliebener Legierungsbestandteile zur Gewinnung von Garkupfer)

Seigerungen (veraltet auch Saigerungen, zu seigern‚ reinigen, abtrennen‘, verwandt mit seihen; es seigert trennt sich vom übrigen Schmelzgut) sind Entmischungen einer Schmelze bei der Metallherstellung, die unmittelbar zu einer örtlichen Zu- oder auch Abnahme von bestimmten Elementen innerhalb des Mischkristalls führen. Sie entstehen beim Übergang der Schmelze in den festen Zustand. Dabei spielen die unterschiedliche Löslichkeit der Legierungselemente in flüssiger und fester Phase und unter anderem die unterschiedliche Dichte der Legierungselemente eine Rolle. Durch Seigerungen ergeben sich unterschiedliche Werkstoffeigenschaften innerhalb eines Gussstückes.

Man unterscheidet Mikroseigerung (auf Kristallebene) und Makroseigerung in der Größenordnung des Gussstücks.

Das Seiger- oder veraltet Saigerverfahren ist ein seit dem Mittelalter existierendes Verhüttungsverfahren mit Metallanreicherung nach dieser Methode.


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