Spaltprodukt

Als Spaltprodukte oder Spaltfragmente werden die durch die Reaktion der Kernspaltung entstehenden Stoffe bezeichnet. Sie entstehen in größeren Mengen in Kernreaktoren, etwa in gleicher Menge wie gespaltenes Uran oder Plutonium, d. h. 1 g Uran gespalten 1 g Spaltprodukte (Abbildung 1). Im Falle einer (binären) Kernspaltung durch thermische Neutronen sind die zwei resultierenden Fragmente meist ein leichteres und ein schwereres Element. Für diesen Fall ist die Verteilung auch asymmetrisch (Abbildung 2). Spaltprodukte sind hochangeregte Kerne (Radionuklide), die in einer Zerfallskette mit verschiedenen Halbwertszeit zu stabilen Isotopen (Elementen) übergehen. Diese Übergänge sind i. d. R. fünf Reihen unter Aussendung von und -Strahlung.

Es ist das Ziel der Kerntechnik bzw. der Kernchemie diese radioaktiven Fragmente von den anderen verfügbaren Spaltstoffen (Uran, Plutonium) nach dem Verbrauch im Kernreaktor chemisch abzutrennen, aufzuarbeiten und diese sicher zu entsorgen. Großtechnisch wird dies in Wiederaufarbeitungsanlagen realisiert.

Spaltprodukte sind nicht zu verwechseln mit den Produkten (Transurane) aus Neutroneneinfang, wie z. B. den Isotopen des Plutoniums, welche in Kernreaktoren aus dem fertilen Kernbrennstoff Uran-238 entstehen.

Abb. 1: Schematische Darstellung des Abbrands eines Brennelements in einem Leichtwasserreaktor. Es entstehen Transurane und Spaltprodukte.

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