Sympathomimetikum

Sympathomimetika oder Sympathikomimetika sind („den Sympathikus bewegende“) Arzneimittel, die die Stimulation des sympathischen Nervensystems nachahmen.[1] Sie stimulieren die Erregungsübertragung von adrenergen Rezeptoren auf den Sympathikus – einen Teil des vegetativen Nervensystems, der die nach außen gerichtete Aktionsfähigkeit bei Belastungen erhöht („Fight-or-flight“). Dadurch werden eine Erhöhung des Blutdruckes und der Herzfrequenz, eine Erweiterung der Atemwege, eine allgemeine Leistungssteigerung und ein erhöhter Energieverbrauch bewirkt. Auch Euphorie und eine Hemmung des Hungerzentrums im Zwischenhirn und somit eine Verminderung des Appetits sind weitere Folgen.

Bereits 1910 beschrieben George Barger und Henry Hallett Dale sympathikomimetische (den Sympathikus bewegende), blutdrucksteigernde „Pressoramine“ (Adrenalin bzw. Noradrenalin).[2]

Die meisten Präparate unterliegen der Rezeptpflicht. Ihre Einnahme sollte grundsätzlich nur unter ärztlicher Kontrolle stattfinden, denn sie stellt einen erheblichen Eingriff in den menschlichen Organismus dar. So haben die meisten Sympathomimetika neben der gewünschten Wirkung, etwa einer Verbesserung der Atmung, auch unterschiedlich ausgeprägte Nebenwirkungen aus dem oben beschriebenen Spektrum; zum Beispiel eine Blutdruckerhöhung.

  1. T. C. Westfall: Sympathomimetic Drugs and Adrenergic Receptor Antagonists. In: Encyclopedia of Neuroscience. Academic Press, Oxford 2009, ISBN 978-0-08-045046-9, S. 685–695, doi:10.1016/b978-008045046-9.01156-6 (sciencedirect.com [abgerufen am 10. Januar 2024]).
  2. Paul Martini: Über das Wesen und die Behandlung des essentiellen Hochdrucks. In: Münchener Medizinische Wochenschrift. Band 95, Nr. 1, 2. Januar 1953, S. 33–42 (O. Bollinger-Vorlesung, gehalten in München am 11. Dezember 1952), hier: S. 34.

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