Umbanda

Die Umbanda ist eine synkretistische oder mystisch-spirituelle Religion aus Brasilien, Argentinien und Uruguay, in deren Zentrum das Verkörperungsgeschehen von Geistwesen sozialer Randgruppen sowie das Gespräch mit ihnen stehen.

Die Sprache gilt als Verbindungsglied zwischen den materiellen und den immateriellen Welten. In den zugehörigen Ritualen begeben sich geschulte Medien in Trance, um die Geister von ihren Körpern Besitz ergreifen zu lassen (→ Besessenheit).[1] Weitere typische Rituale sind divinatorische Opferzeremonien, wie etwa Blumenspenden an die Meergöttin Iemanjá, die hier der Jungfrau Maria entspricht und als Meerjungfrau dargestellt wird.[2]

Iemanjá-Figur im Stadtteil Rio Vermelho, in Salvador da Bahia.

Umbanda zählt zu den dynamischsten und einflussreichsten Religionen in Südamerika. Keine der anderen afroamerikanischen Religionen hat so viele Anhänger unter Euroamerikanern, da die afrikanischen Elemente hier nicht überbetont werden.[2]

  1. Über religiöse Trance vgl. Scharf da Silva 2004:136-145.
  2. a b Bernhard Pollmann: Traditionelle Religionen in Südamerika. In: Harenberg Lexikon der Religionen. Harenberg, Dortmund 2002, ISBN 3-611-01060-X. S. 911.

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