Weisheitsliteratur

Lehr- bzw. Weisheitsbücher
des Alten Testaments

Namen nach dem ÖVBE. Pseudepigraphen
der Septuaginta sind kursiv gesetzt.

Der sogenannten Weisheitsliteratur werden die biblischen Bücher Ijob, Kohelet, Sprüche, das Hohelied, das Buch der Weisheit und einige Psalmen zugerechnet. Ein Beispiel für die ägyptische Weisheitsliteratur ist die Spruchsammlung des Ptahhotep (ca. 2450 v. Chr.), für die nordische Weisheitsliteratur das Gedicht Hávamál aus der Edda. Neben Ägypten kann Edom als ein weiteres Zentrum altorientalischer Weisheit angesehen werden.[1]

Man unterscheidet zwischen Sprichwortweisheit (Sprüche) und spekulativer Weisheit (Kohelet, Ijob). Sprichwortweisheit verallgemeinert bewusst – in der spekulativen Weisheit geht es eher um die einzelne Person, ihre Auseinandersetzung mit der Sinnfrage, dem Leid und der Beziehung zu Gott.

Besonders in der zweiten Hälfte des zweiten vorchristlichen Jahrtausends finden wir weisheitliche Dichtung in Ugarit, Emar und anderen westsyrischen Kulturzentren, wobei dieses Genre in Syrien deutlich älter sein dürfte und an den Beginn des zweiten Jahrtausends zu datieren ist. Das Fehlen von Textquellen lässt eine Überprüfung bislang jedoch nicht zu.

  1. Jörg Jeremias: Theologie des AT. 2017, S. 46.

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