Adaptation (Auge)

Pupillenreflex des menschlichen Auges

Unter Adaptation (lat. adaptare „anpassen“) versteht man beim Auge dessen Anpassung an die im Gesichtsfeld vorherrschenden Leuchtdichten.

Bei plötzlichen Helligkeitsunterschieden kann über den Pupillenlichtreflex vermittelt durch Verengung oder Erweiterung der Pupillen mit der Irismuskulatur die einfallende Lichtmenge rasch angepasst werden, jedoch ist hierdurch nur eine Veränderung innerhalb eines Spielraums von etwa 1:10 erreichbar.

Die weitergehende Anpassung an unterschiedliche Umgebungshelligkeiten kommt durch eine Änderung der Lichtempfindlichkeit der Netzhaut (Retina) zustande und ist erst nach einer gewissen Verzögerung optimal. Erst diese retinale Adaptation macht es möglich, Lichtreize sehr verschiedener Stärke zu verarbeiten, um etwa schwach scheinende Sterne am mondlosen Nachthimmel oder aber Spuren im Schnee bei Sonnenlicht zu sehen (Spielraum etwa 1:1012).[1] Hierzu tragen außer biochemisch angepassten Transduktionsprozessen in den Sinneszellen (Photorezeptoren) auch unterschiedlich gewichtete Verschaltungen innerhalb des rezeptiven Feldes nachgeordneter retinaler Nervenzellen bei.[2]

  1. Stefan Silbernagl, Agamemnon Despopoulos: Taschenatlas Physiologie, 8. Auflage, Thieme Verlag, 2012, ISBN 978-3-13-567708-8, S. 374.
  2. Josef Dudel, Randolf Menzel, Robert F. Schmidt: Neurowissenschaft: vom Molekül zur Kognition, 2. Auflage, Springer-Verlag, 2001, ISBN 3-540-41335-9, Kapitel 17, S. 394ff.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search