Alchemie

Pieter Bruegel der Ältere. Der Alchemist (1558) als Kupferstich von Philipp Galle
Alchemielabor im Schloss Weikersheim.
Einige Elementsymbole:
1 = Zinn, 2 = Blei, 3 = Gold, 4 = Schwefel, 5 = Quecksilber, 6 = Silber, 7 = Eisen

Als Alchemie oder Alchimie (auch Alchymie; griechisch-arabisch-mittellateinisch alkimia, neulateinisch alchymia, auch Alchimia, frühneuhochdeutsch alchimei, alchemey[1][2]) bezeichnet man ab dem 1./2. Jahrhundert die Lehre von den Eigenschaften der Stoffe und ihren Reaktionen.[3]

Die Alchemie ist ein alter Zweig der Naturphilosophie und wurde im Laufe des 17. und 18. Jahrhunderts von der modernen Chemie und der Pharmakologie begrifflich abgetrennt[4] und schließlich durch diese Fächer ersetzt.[5]

Oft wird angenommen, die „Herstellung“ von Gold (Goldsynthese) sei das einzige Ziel der Alchemisten gewesen. Das Spektrum der Alchemisten reicht aber von praktischen frühen Chemikern, Herstellern von Schießpulver[6] und Pharmazeuten, frühen Vorstellungen über den Aufbau der Materie, wozu auch die Umwandelbarkeit (Transmutation) von Metallen und anderen Elementen oder Mineralien bzw. Salzen[7] gehörte, über stark mythisch gefärbte Spekulationen mit Ideen über eine gleichzeitige Wandlung des Adepten, die in neuerer Zeit zum Beispiel das Interesse des Tiefenpsychologen Carl Gustav Jung fanden, bis zu den „Goldmachern“.

  1. Frühneuhochdeutsches Wörterbuch. Band 1, S. 759 f.
  2. Jörg Barke: Die Sprache der Chymie: am Beispiel von vier Drucken aus der Zeit zwischen 1574–1761. (= Germanistische Linguistik. Band 111). Tübingen 1991, S. 174 und öfter.
  3. Herwig Buntz: Alchemie. In: Werner E. Gerabek u. a. (Hrsg.): Enzyklopädie Medizingeschichte. De Gruyter, Berlin/New York 2005, ISBN 3-11-015714-4, S. 30–31, hier: S. 30.
  4. Johann Hübner (Hrsg.): Curieuses und reales Natur-, Kiunst-, Berg-, Gewerck- und Handlungslexicon […] Leipzig 1712 und 1717 (jeweils Stichwort „Alchymia“).
  5. Herwig Buntz: Alchemisten im Dienst des Bischofs Peter Philipp von Dernbach (1672–1683). In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 3, 1985, S. 335–353, hier: S. 335–334.
  6. Vgl. etwa Wilhelm Hassenstein, Hermann Virl: Das Feuerwerkbuch von 1420. 600 Jahre deutsche Pulverwaffen und Büchsenmeisterei. Neudruck des Erstdruckes aus dem Jahr 1529 mit Übertragung ins Hochdeutsche und Erläuterungen von Wilhelm Hassenstein. Verlag der Deutschen Technik, München 1941, S. 65 („Willst du ein gutes Büchsen-Pulver machen […]. Und das ist die allerbeste Lehre, die man in der ganzen Alchimie finden kann.“) und 102.
  7. Vgl. etwa Ursula Klein: Verbindung und Affinität. Die Grundlegung der neuzeitlichen Chemie an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert. Birkhäuser Verlag, Berlin 1994, S. 177 ff.

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