Antiochos VII.

Vorderseite einer Drachme des Antiochos VII. mit dem Porträt des Königs

Antiochos VII. Euergetes (altgriechisch Ἀντίοχος Εὐεργέτης Antíochos Euergétēs; * 164 oder um 160 v. Chr.; † 129 v. Chr.), auch genannt Antiochos Sidetes (Σιδήτης Sidḗtēs), regierte von 138 bis 129 v. Chr. als König des Seleukidenreiches und gilt als letzter bedeutender Herrscher dieses hellenistischen Staates.

Nach der Gefangennahme seines Bruders, des Seleukidenkönigs Demetrios II., durch die Parther erhob der bis dahin im Ausland aufgewachsene Antiochos Anspruch auf die Herrschaft in seinem väterlichen Reich. Mit der Unterstützung von Demetrios’ Ehefrau Kleopatra Thea konnte er sich in einer militärischen Auseinandersetzung gegen Diodotos Tryphon, den bisherigen Thronkonkurrenten seines Bruders, durchsetzen. Damit beendete er die langjährigen Bürgerkriege im Seleukidenreich, die erst nach seinem Tod wieder ausbrachen. Zur Legitimierung seiner Herrschaft heiratete er seine Schwägerin Kleopatra Thea.

In seiner neunjährigen Regierungszeit bemühte sich Antiochos mit einigem Erfolg darum, die massiven Gebiets- und Autoritätsverluste der vergangenen Jahrzehnte wieder rückgängig zu machen. Von den zahlreichen Kriegen, die er dafür führte, ist nur derjenige gegen die jüdische Unabhängigkeitsbewegung der Makkabäer in Palästina genauer bekannt. Bei dieser Auseinandersetzung kam es zu einer mehrmonatigen Belagerung Jerusalems, die mit einem Kompromiss beendet wurde. In dem geschlossenen Friedensvertrag konnten die Juden ihre innere Autonomie wahren, wurden aber wieder fest in das Seleukidenreich eingegliedert.

131 v. Chr. begann Antiochos schließlich einen großangelegten Feldzug gegen die parthischen Arsakiden, die damals aggressivsten Feinde des Seleukidenreiches, die wenige Jahre zuvor das ökonomisch sehr bedeutende Mesopotamien erobert hatten. Der militärische Vorstoß verlief zunächst äußerst erfolgreich: Im ersten Kriegsjahr brachte seine Armee Mesopotamien wieder unter ihre Kontrolle, im zweiten stieß sie bis ins parthische Kernland südöstlich des Kaspischen Meeres vor. Ein Friedensangebot der Arsakiden schlug Antiochos aus. Dies erwies sich als Fehler. Während seine Soldaten dezentral in Winterlager aufgeteilt waren, organisierte der parthische König Phraates II. einen gemeinsamen Aufstand vieler Städte in der Region und führte dann seinen Gegenschlag, bei dem der militärisch nun deutlich schwächere Antiochos unterlag und ums Leben kam. Sein Bruder Demetrios, den Phraates kurz zuvor wohl aus taktischen Gründen freigelassen hatte, trat daraufhin seine zweite Regierung im Seleukidenreich an. In den folgenden Jahren schrumpfte dieses jedoch wieder auf einen vergleichsweise kleinen Raum in Syrien, Kilikien und Koilesyrien zusammen.


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