Apokatastasis

Apokatastasis (griechisch ἀποκατάστασις [apokaˈtastasɪs], übersetzbar etwa mit „Wiederherstellung“,[1] „Wiederbringung“, aber auch „Neuordnung“[2] oder „Herstellung“ bzw. „Verwirklichung“[3]) ist eine theologische Lehre von der Wiederherstellung aller Dinge am Ende der Zeiten.

Als zyklisch-teleologisches Geschichtsbild geht diese Lehre ausgehend von einem durch Abfall („Apostasis“) der geschaffenen Wesen vom Schöpfer verlorenen Zustand hin zu einem Zustand der Versöhnung und Einheit aller Wesen mit Gott aus, so wie es am Anfang gewesen sein soll. Wie der Prozess bis dahin aussieht, wird unterschiedlich gesehen. Sofern dies für alle gefallenen Wesen gilt, wird auch von apokatástasis pántōn (ἀποκατάστασις πάντων), restitutio omnium (quae locutus est) gesprochen.

Die ursprüngliche Apokatastasis-Doktrin ist jedoch von späteren Lehren einer „Allaussöhnung“ bzw. Allversöhnung zu unterscheiden, die meist von einem neuen noch nicht da gewesenen Zustand der Harmonie zwischen Schöpfer und Geschöpf ausgeht.

In der Religionswissenschaft wird der Begriff Universalismus gelegentlich als Synonym für Apokatastasis verwendet. Konfessionell fand die Apokatastasis in Form des nordamerikanischen Universalismus ihre Gestalt.

  1. Erwin Preuschen: Griechisch-deutsches Taschenwörterbuch zum Neuen Testament. 7. Auflage. De Gruyter, Berlin 1996, ISBN 3-11-015260-6.
  2. „Wiederherstellung“, „Neuordnung“: Langenscheidts Taschenwörterbuch Altgriechisch-Deutsch. 2. Auflage. Berlin / München 1988, ISBN 3-468-10031-0.
  3. „Herstellung“, „Verwirklichung“: Jürgen Roloff: Die Apostelgeschichte. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1981, ISBN 3-525-51361-5, S. 77.

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