Armer Konrad

Fritz Nuss: Denkmal für Peter Gaiß, Beutelsbach
Herzog Ulrich von Württemberg
Akte über den Armen Konrad: „Warhafftig Underrichtung der Uffrührn und Handlungen, sich im Fürstenthumb Wirtemperg begeben“
Titelseite des Tübinger Vertrags
Gedenktafel für die in Schorndorf Hingerichteten (von Hans-Dieter Bohnet)

Als Armer Konrad (auch Armer Kunz) bezeichnete sich ein Bündnis des Gemeinen Mannes, das 1514 im Herzogtum Württemberg aufbegehrte. Entgegen dem verbreiteten Klischee waren es nicht vor allem die im Feudalsystem eingebundenen Bauern, sondern insbesondere Bürger der württembergischen Landstädte,[1] die sich, unterstützt von einigen Geistlichen, gegen die von Herzog Ulrich und der einflussreichen Ehrbarkeit betriebene Umverteilungspolitik zu Lasten der Kleinen Leute und deren fortschreitende Entrechtung erhoben.[2] „Aufgrund seiner Ziele, seiner Organisationsform, seiner Gewaltbereitschaft und der landesweiten Verbindung zwischen bäuerlichem und städtischem Protest und der überterritorialen Ausrichtung“ bezeichnen die Landeshistoriker Andreas Schmauder und Wilfried Setzler den Armen Konrad als einen „der größten Aufstände, die das Reich bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hatte.“[3]

  1. In den überlieferten Quellen werden vor allem Handwerker, Dienstleister, kleine Gewerbetreibende und Einzelhändler, insbesondere Wirte und Metzger, sowie Ackerbürger bzw. Weingärtner genannt.
  2. Der Begriff Armer Konrad bedeutete so viel wie armer Teufel oder armer Kerl. Eines ihrer Banner zeigte unter den Worten „Der arme Conrad“ einen vor einem Kreuz liegenden einfachen Mann.
  3. Schmauder, Andreas u. Wilfried Setzler: Vor 500 Jahren: Württemberg im Aufstand. Der Arme Konrad und der Tübinger Vertrag von 1514. In: Schwäbische Heimat, Heft 1, 2014, S. 15–23.

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