Arthur James Balfour, 1. Earl of Balfour

Arthur James Balfour

Arthur James Balfour, 1. Earl of Balfour (/ˈbalfə/), KG OM PC (* 25. Juli 1848 in Whittingehame, East Lothian, Vereinigtes Königreich Großbritannien und Irland; † 19. März 1930 im Fisher’s Hill House, Hook Heath, Woking, Surrey, Großbritannien) war ein britischer Politiker und Premierminister.

Als Abkömmling einer bedeutenden politischen Dynastie – den Cecils – geboren, war Balfours frühe Lebensphase vorgegeben. Er durchlief die übliche elitäre Ausbildung seiner Klasse und besuchte zunächst das Eton College und danach die Universität Cambridge, wo er Humanwissenschaft studierte. Im Jahr 1874 wurde er ins britische Unterhaus (House of Commons) gewählt. Als Chief Secretary for Ireland übernahm er eine Schlüsselposition in der Regierung seines Onkels Lord Salisbury. Zunehmend dessen rechte Hand und Stellvertreter im Unterhaus, war ihm die Nachfolge ins Amt des Premierministers bereitet, als sein Onkel sich 1902 aus Altersgründen aus der Politik zurückzog.

Ab dem 11. Juli 1902 war er bis zum 5. Dezember 1905 Premierminister. Innenpolitisch verabschiedete seine Regierung einige Reformgesetze, von denen vor allem der Education Act herausragt, der erstmals ein nationales Bildungssystem einführte. Außenpolitisch leitete er mit dem Abschluss 1902 einer Allianz mit Japan und 1904 mit der Entente cordiale mit Frankreich eine Abkehr von der splendid isolation ein. Nach inneren Zerwürfnissen in der konservativen Partei über eine Zollreform übergab er 1905 freiwillig die Regierung an die oppositionellen Liberalen, die sofort Neuwahlen ausriefen, bei der Balfours Konservative eine schwere Niederlage erlitten.

Daraufhin begannen die Konservativen, Teile der Gesetzgebung der regierenden Liberalen mit ihrer Mehrheit im Oberhaus (House of Lords) zu blockieren. So entstand eine Verfassungskrise, die 1910 zweimal (im Januar/Februar und im Dezember) zu Neuwahlen führte. Beide Male verloren die Konservativen; dazu setzte die Liberale Regierung den Parliament Act durch, der die Veto-Gewalt des Oberhauses brach. Balfour geriet parteiintern derart in die Kritik, dass er im November 1911 als Parteiführer zurücktrat. Er blieb dennoch in der Politik und wichtiger Teil des Schattenkabinetts. Als Liberale und Konservative 1915 die Kriegskoalition unter Premierminister Asquith bildeten, wurde er zunächst Erster Lord der Admiralität. Nach Asquiths Sturz, an dem auch Balfour maßgeblich beteiligt war, wurde er Außenminister und veröffentlichte 1917, als eine vage Zusage für eine „nationale Heimstätte für das jüdische Volk“ in Palästina, die Balfour-Deklaration. Erneut spielte Balfour 1923 eine wichtige Rolle bei der Frage der Nachfolge um den zurückgetretenen Premierminister Bonar Law, als Balfour König Georg V. dazu riet, Stanley Baldwin (und nicht George Nathaniel Curzon) auszuwählen.


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