Blaues Wunder (Dresden)

Blaues Wunder
Blaues Wunder
Blaues Wunder
Blaues Wunder – elbaufwärtige Blickrichtung (links Loschwitz)
Offizieller Name Loschwitzer Brücke
Nutzung Straßenbrücke
Unterführt Elbe
Ort Dresden, Deutschland
Konstruktion „versteifte Hängebrücke“ bzw. „Hängefachwerk mit 3 Gelenken“[1]
Gesamtlänge 280 m
Breite 12 m
Anzahl der Öffnungen 3
Längste Stützweite 146,68 m
Baukosten 2,25 Mio. Mark
Baubeginn 1. April 1891
(erster Spatenstich)[2]
Fertigstellung 1893
Eröffnung 15. Juli 1893
Lage
Koordinaten 51° 3′ 12″ N, 13° 48′ 36″ OKoordinaten: 51° 3′ 12″ N, 13° 48′ 36″ O
Blaues Wunder (Dresden) (Sachsen)
Blaues Wunder (Dresden) (Sachsen)

Das Blaue Wunder, offiziell als Loschwitzer Brücke bezeichnet, ist eine der Dresdner Elbbrücken. 1891 bis 1893 als Stahlbrücke errichtet, verbindet sie die 1921 nach Dresden eingemeindeten beiden Dörfer bzw. heutigen Stadtteile Blasewitz am linken und Loschwitz am rechten Ufer miteinander. Im heutigen Stadtgebiet ist sie die am weitesten östlich liegende feste Querung der Elbe.

Historisch ist sie die zwölfte Elbebrücke in Sachsen,[3] durch die Eingemeindungen 1921 die historisch fünfte Elbebrücke auf dem Dresdner Stadtgebiet.

Der Name Blaues Wunder leitet sich einerseits von dem ursprünglich himmelblauen Anstrich der Brücke ab, der erst nach 2015 als Farbbefund wiederentdeckt wurde, sowie von der zeitgenössischen Rezeption der 1890er Jahre, die die ungewöhnliche Konstruktion von Claus Koepcke als „Wunder“ betrachtete.

1935 wurden ober- und unterstromseitig Fußwege außerhalb der eigentlichen Konstruktion angebracht. Zwar während der Luftangriffe auf Dresden im Februar 1945 durch Bomben beschädigt, konnte ihre vorgesehene Sprengung durch die SS durch mindestens fünf voneinander unabhängig handelnde Personen verhindert werden; sie ist historisch damit eine von zwei Dresdner Elbbrücken, die die Zerstörung der Stadt überstanden.

Zu keinem Zeitpunkt für die jahrzehntelang wachsende oder etwa die heutige Verkehrsbelastung konstruiert, war vor allem die vernachlässigte Pflege zu DDR-Zeiten der Grund für den Verschleiß der Brücke selbst, die die besondere Koepcke-Konstruktion von 1891 an den Rand ihres Erhalts brachte – „Abriss-Neubau“-Gedanken wurden in den späten 1960er/Anfang der 1970er Jahre ernsthaft erwogen. Trotz der 1985 erfolgten Einstellung der seit Fertigstellung der Brücke über sie verkehrenden Straßenbahn und des bereits 1974 eingestellten Oberleitungsbusbetriebs, der seit 1947 über die Brücke verkehrte, ist die Leistungsfähigkeit für den motorisierten Straßenverkehr begrenzt. Ursächlich dafür ist weniger die nur 10,20 Meter breite Fahrbahn auf der Brücke selbst (die Befahrung durch LKW ist seit einigen Jahrzehnten verboten), sondern vor allem der fünfarmige Knotenpunkt des Schillerplatzes auf Blasewitzer Seite als Endpunkt der südlichen Brückenrampe, wie ein vieldiskutierter Verkehrsversuch 2024 zeigte.

Vielfältige Untersuchungen haben gezeigt, dass mit aufwändigen Sanierungsarbeiten der Erhalt der Brücke selbst für den jetzigen Verkehrszustand (Mischnutzung durch alle Verkehrsarten) einige Jahrzehnte auch weiterhin garantiert werden könnte. Eine grobe Kostenschätzung Anfang der 2000er Jahre ging dafür von einem Gesamtaufwand von 130 Millionen Euro aus: Inflationsbereinigt entspricht dies in etwa den Rohbaukosten für den Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche.

  1. Fritz Haufe, Rolf Säckel: 100 Jahre „Blaues Wunder“ – Zur Geschichte der Loschwitz-Blasewitzer Brücke. In: Dresdner Geschichtsverein (Hrsg.): Die Loschwitz-Pillnitzer Kulturlandschaft (= Dresdner Hefte – Beiträge zur Kulturgeschichte. Nr. 34, 2/1993). Dresden 1993, ISBN 3-91005-20-6, S. 5–13, Digitalisat der SLUB Dresden, abgerufen am 9. März 2019.
  2. Volker Helas: Das Blaue Wunder. Die Geschichte der Elbbrücke zwischen Loschwitz und Blasewitz in Dresden. Fliegenkopf-Verlag, Halle 1995, ISBN 3-930195-07-0, S. 39.
  3. Volker Helas: S. 22. Historisch sind dies Augustusbrücke in Dresden (1222), die heutige Straßenbrücke in Meißen (vor 1291) die Riesaer Eisenbahnbrücke (1839), die Dresdner Marienbrücke (1852), die Meißner Eisenbahnbrücke (1868), die Brücken in Niederwartha und Pirna (je 1875), die beiden Brücken in Schandau (1877), die Dresdner Albertbrücke und die Riesaer Straßenbrücke (je 1878).

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