Buch-Pahlavi

Buch-Pahlavi
eine der Pahlavi-Schriften
Schrifttyp Abdschad
Sprachen Mittelpersisch, Parthisch (teilw., selten)
Erfinder Sassaniden
Verwendet in Vorderasien und Südasien
Offiziell in Sassanidenreich
Abstammung Protosinaitische Schrift
 → Phönizische Schrift
  → Aramäische Schrift
   → Buch-Pahlavi
Abgeleitete Avestische Schrift
Verwandte Inschriftliche Pahlavi-Schrift, Inschriftliche parthische Schrift, Psalter-Pahlavi-Schrift
Besonderheiten horizontal von rechts nach links
manche Buchstaben kombinieren sich
es gibt viele Archaismen und Heterogramme
Unicodeblock U+10BB0..U+10BDF[1]
ISO 15924 Phlv

Buch-Pahlavi[2] oder Pahlavi-Buchschrift ist eine kursive Variante der Pahlavi-Schrift (genannt auch Pahlavi-Kursivschrift), die zur Sassanidenzeit aus der aramäischen Schrift zur Verschriftlichung der mittelpersischen Sprache abgeleitet wurde. Buch-Pahlavi wurde vor allem zum Verfassen von Büchern und Dokumenten, aber später auch von Inschriften verwendet.

Buch-Pahlavi ist sehr komplex. Es gibt keine eindeutigen Zeichen für Vokale. Ein einzelner Buchstabe wird für mehrere Konsonanten verwendet (zum Beispiel n, w, r, und ʿ sind einander gleich). Es gibt viele mögliche kombinierte Buchstaben, die identisch mit anderen (kombinierten) Buchstaben aussehen können.[3] Nur b, z, k, l und t haben immer eindeutigen Formen.[4] Außerdem werden viele Archaismen als auch Heterogramme (mittelpersisch huzwārischn; auch „Aramäogramm“ genannt) in Buch-Pahlavi-Texten verwendet. Überraschenderweise behindern diese selten die Übersetzung.[3]

Aus dem Buch-Pahlavi wurde die avestische Schrift als phonetisches Alphabet mit 52 Zeichen (darunter 15 Vokalzeichen) entwickelt, um die überlieferten heiligen Texte des Avesta als Buch zu verfassen.[3][5]

  1. Anshuman Pandey: Preliminary proposal to encode Book Pahlavi in Unicode. Unicode Consortium, 2018, S. 39 (online). (englisch)
  2. Auch Buch-Pehlevi, Buch-Pahlawi, Buch-Pehlewi, Buchpahlavi-Schrift, und Pahlavi der Bücher.
  3. a b c Roger D. Woodard: The Ancient Languages of Asia and the Americas. Cambridge University Press, 2008, ISBN 978-0-521-68494-1, S. 123. (englisch)
  4. Rudolph Peters, Laila Al-Zwaini: Handbuch Der Orientalistik. Band 3. Brill Archive, 1972.
  5. Carlo G. Cereti: Die iranischen Sprachen. In: Wilfried Seipel (Hrsg.): 7000 Jahre persische Kunst. Meisterwerke aus dem Iranischen Nationalmuseum in Teheran: Eine Ausstellung des Kunsthistorischen Museums Wien und des Iranischen Nationalmuseums in Teheran (Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland GmbH, Bonn. Skira editore, Milano, Kunsthistorisches Museum Wien). Kunsthistorisches Museum, Wien 2001, S. 31–37, hier: S. 32–34.

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