Cesare Lombroso

Cesare Lombroso

Cesare Lombroso [ˈtʃeːzare lomˈbroːzo] (* 6. November 1835 in Verona, Königreich Lombardo-Venetien, Kaisertum Österreich; † 19. Oktober 1909 in Turin) war ein italienischer Arzt, Professor der gerichtlichen Medizin und Psychiatrie.

Lombroso gilt als Begründer der kriminalanthropologisch ausgerichteten sogenannten Positiven Schule der Kriminologie (Scuola positiva di diritto penale), der neben ihm auch die italienischen Juristen Enrico Ferri und Raffaele Garofalo zugerechnet werden. Die Positive Schule verstand sich selbst als Reaktion auf die Klassische Schule der Kriminologie (Cesare Beccaria, auch Jeremy Bentham) und sorgte dafür, dass im 19. Jahrhundert zunehmend naturwissenschaftlich ausgebildete Fachleute, vor allem Mediziner, aber auch Biologen und Anthropologen sich der Thematik der Kriminalität annäherten. Dabei flossen in Lombrosos spekulative Annahmen Elemente der Physiognomik, des Sozialdarwinismus und der von Franz Joseph Gall begründeten Phrenologie ein. Lombrosos Typisierung von Verbrechern anhand äußerer Körpermerkmale diente den Nationalsozialisten als Vorlage für ihre rassenbiologischen Theorien.


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