Chasaren

Die Chasaren (auch Chazaren, Chozaren, Khazaren; griechisch Χάζαροι Cházaroi; lateinisch Gazari oder Cosri; persisch خزر Xazar; hebräisch כוזרים Kuzarim; türkisch Hazarlar; tatarisch Xäzärlär; russisch Хазары, Chasáry) waren ein ursprünglich nomadisches Turkvolk, das später teilweise im westlichen Zentralasien, dem nördlichen Kaukasus und Teilen des östlichen Europas sesshaft wurde.[1]

Im 7. Jahrhundert nach Christus gründeten die Chasaren ein unabhängiges Khaghanat im nördlichen Kaukasus an der Küste des Kaspischen Meeres. Ab dem 8. bis frühen 9. Jahrhundert wurde die jüdische Religion zur wichtigsten Religion im Reich. Ob nur eine dünne Oberschicht oder auch die übrige Bevölkerung die neue Religion annahm und praktizierte, ist umstritten. Überliefert ist, dass es auch Christen und Muslime unter den Chasaren gab. Die Chasaren waren wichtige Bundesgenossen des Byzantinischen Reichs gegen das Kalifat. Vor allem durch Fernhandel wurden sie eine bedeutende Regionalmacht und kontrollierten in der Blüte ihrer Machtentfaltung weite Teile des heutigen Südrusslands, den Westen des späteren Kasachstans, die heutige Ostukraine, Teile des Kaukasus sowie die Halbinsel Krim. Ihre Macht wurde Ende des 10. Jahrhunderts von der Kiewer Rus mit der Zerstörung der Hauptstadt Atil gebrochen, und die Chasaren verschwanden weitgehend aus der Geschichte. Die These, ein großer Teil der Chasaren sei im osteuropäischen Judentum aufgegangen, wird von den Fachwissenschaften mehrheitlich zurückgewiesen.

Das Reich der Chasaren im 9. Jahrhundert
  1. René Grousset: Die Chazaren. In: Die Steppenvölker. München 1970, S. 255; Harald Haarmann: Artikel Chasaren. In: Lexikon der untergegangenen Völker. München 2005, S. 79; Artikel Chasaren. In: Bertelsmann Lexikon. Band 2, Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh 1984, S. 208.

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