Chicano-Literatur

Als Chicano-Literatur (englisch Chicano literature) wird die Gesamtheit erzählerischer und lyrischer Werke verstanden, die durch Autoren entstehen, die sich als Angehörige der US-amerikanischen Chicano-Gemeinschaft sehen. Unter Chicano werden dabei die in den Vereinigten Staaten lebenden Mexikaner und ihre Nachfahren (mexikanische Amerikaner) verstanden.[1] Gelegentlich wird auch der Begriff Chicana-Literatur verwendet. Dieser Teil der Chicano-Literatur setzt sich mit den Erfahrungen weiblicher mexikanischer Amerikaner auseinander. Nach Angaben des United States Census Bureau gab es 2009 31,7 Millionen Amerikaner, deren Vorfahren mexikanisch waren.[2]

Der Ursprung der Chicano-Literatur geht bis ins 16. Jahrhundert zurück. Die Mehrzahl der Chicano-Literatur entstand jedoch nach 1848, nachdem in Folge des Mexikanisch-Amerikanischen Kriegs die USA große Gebiete annektiert hatte, die zuvor zu Mexiko gehörten. Heute gilt Chicano-Literatur als ein wesentlicher Bestandteil der US-amerikanischen Literaturszene, der in vielfältiger Weise die historischen und kulturellen Einflüsse und Abhängigkeiten zwischen dem südlichen und nördlichen Teil Nordamerikas widerspiegelt.[3]

  1. Heide, Markus: Grenzüberschreibungen: Chicano/a-Erzählliteratur und die Inszenierung von Kulturkontakt. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2004, ISBN 978-3-8253-1662-4.
  2. US Office: Facts for Features: Cinco de Mayo. United States Census Bureau, abgerufen am 25. März 2011.
  3. Calderón, Saldívar: Criticism in the Borderlands: Studies in Chicano Literature, Culture, and Ideology. 1991, S. 7.

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