DF1

DF1

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Rechtsform
Gründung 28. Juli 1996
Auflösung 1. Oktober 1999
Auflösungsgrund Umbenennung in Premiere Star; später Fusion mit Premiere zu Premiere World (seit 4. Juli 2009 Sky)
Sitz Unterföhring bei München, Deutschland
Branche Medien

DF1 war der erste digitale Fernsehsender Deutschlands.[1][2] Am 28. Juli 1996 ging der Sender, wenn auch nur mit einer technischen Versuchslizenz, erstmals lokal auf Sendung. DF1, mit Sitz in Unterföhring bei München, war Teil der Kirch-Gruppe. Komplementärin war die DF1 Digitales Fernsehen Verwaltungs-GmbH.

Der Sender entstand innerhalb einer Auseinandersetzung zwischen einerseits den Anteilseignern Bertelsmann, Canal+ und Kirch sowie andererseits der damaligen premiere Medien GmbH & Co. KG, der Betreibergesellschaft des Pay-TV-Kanals Premiere. So sollte ein Einstieg in das digitale Fernsehen später stattfinden und zwar unter Verwendung des von Canal+ bereits in Frankreich verwendeten Dekoders Mediabox mit SECA-Mediaguard-1-Verschlüsselungssystem. So gründete Leo Kirch kurzerhand selbst DF1, bestellte bei Nokia 1.000.000 d-box-1-Geräte und speiste DF1 mit Ware ausschließlich aus seinem Film- und Sportrechtearchiv. Mit der Zeit kamen auch Inhalte von BBC Prime und NBC hinzu.[3]

Ab Sendestart war DF1 zunächst nur über Satellit (Astra) zu empfangen. Eine gerichtliche Verfügung verbot 1997 die bundesweite Verbreitung des Senders.[4] Später wurde die Programmplattform nach und nach auch in das Kabelnetz eingespeist. Zum Empfang von DF1 benötigte man einen Decoder, die d-box. Zum Anschauen der angebotenen Programme war ein Abonnement notwendig. Kirch strebte die Fusion von DF1 und Premiere an, was von der Europäischen Kommission jedoch untersagt wurde.

Daraufhin verkauften die Premiere-Anteilseigner Bertelsmann (37,5 %) und Canal+ (37,5 %) weitestgehend ihre Anteile an die Kirch-Gruppe und einem Zusammenschluss von DF1 und Premiere stand nichts mehr im Weg.[5] Am 1. Oktober 1999 wurde daraus Premiere World. Im Februar 2002 wurde dieser Name auf Initiative des damaligen Geschäftsführers Georg Kofler wieder in Premiere umbenannt.

2024 startete ein weiterer Sender namens DF1, dieser steht allerdings in keiner Verbindung mit dem hier behandelten.

  1. Markus Stauff: Das neue Fernsehen: Machtanalyse, Gouvernementalität und digitale Medien, Münster: LIT Verlag, 2005, S. 17.
  2. Eric Karstens: Fernsehen digital: Eine Einführung, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaft, 2006, S. 12.
  3. Michael Knauth: Zugang zu Internet und digitalem Fernsehen: Technische Grundlagen, Wettbewerbsstrategien und Regulierungsansätze, Wiesbaden: Deutscher Universitätsverlag, 2013, S. 161.
  4. Michel Clement: Zugang zu Internet und digitalem Fernsehen: Technische Grundlagen, Wettbewerbsstrategien und Regulierungsansätze, Wiesbaden: Deutscher Universitätsverlag, 2000, S. 370.
  5. Markus Stauff: Das neue Fernsehen: Machtanalyse, Gouvernementalität und digitale Medien, Münster: LIT Verlag, 2005, S. 17.

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