Dalit

Mutter und Tochter aus der Pulaya-Kaste in Kerala

Dalit ist die gängige Bezeichnung der untersten Gruppen der hinduistischen Gesellschaft, die nach der religiös-dogmatischen Unterscheidung im Hinduismus zwischen rituell „reinen“ und „unreinen“ Gesellschaftsgruppen innerhalb des indischen Kastensystems als „Unberührbare“ und „Kastenlose“ gelten. Die gesellschaftspolitische Einordnung der Dalits gehört in einem größeren und gröberen Zusammenhang zur Konstruktion der beiden Großgruppen Arier und Draviden, Dalits werden partiell mit den Nachfahren der indischen Ureinwohner assoziiert.

Der im Westen oftmals gebrauchte Begriff „Kastenlose“ ist unpräzise, da die Unberührbaren durchaus einer Kaste (Jati) angehören, wenn auch keiner Varna. In der westlichen Welt, insbesondere im deutschen Sprachraum, werden sie teilweise auch als Paria bezeichnet.

Gandhi nannte sie Harijan (im Westen ungenau als „Kinder Gottes“ übersetzt, eigentlich: „Hari/Vishnu-Geborene“). Diese Bezeichnung wurde von den Dalits immer abgelehnt, da sie nicht als schützenswerte Kinder, sondern als gleichberechtigte Menschen gesehen werden wollen. Der entsprechende Begriff in der Sprache der heutigen indischen Verwaltung ist Scheduled Castes.


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