Das Gegebene

Als das Gegebene bezeichnet man in verschiedenen Schulen der Kultur- und Geisteswissenschaften einen Aspekt der Erkenntnis, nämlich die Gesamtheit dessen, was einem Bewusstsein als Gegenstand gegenübersteht oder gegenüberstehen kann und in bestimmtem Beziehungen zu Bewusstseinsinhalten steht. In lateinischer, neuzeitlicher Literatur findet sich auch der Ausdruck datum. Eine wichtige Rolle spielt die Vorstellung des Gegebenen als „unverfälschter“, aber eben auch noch unbegriffener Rohstoff der Erkenntnis. In der deutschsprachigen Philosophie des späten 19. und des frühen 20. Jahrhunderts und dann in der analytischen Philosophie, bezeichnet das Gegebene den wesentlichen Bestandteil eines Modells von fundamentionalistischen Erkenntnistheorien, einschließlich naiver empiristischer Standpunkte. Prominent ist die Kritik dieser Gegenüberstellung durch Wilfrid Sellars als „Mythos des Gegebenen“.


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