Diamant

Diamant
Rohdiamanten in verschiedenen Kristallformen und Farben
Allgemeines und Klassifikation
IMA-Symbol

Dia[1]

Chemische Formel C
Mineralklasse
(und ggf. Abteilung)
Elemente
System-Nummer nach
Strunz (8. Aufl.)
Lapis-Systematik
(nach Strunz und Weiß)
Strunz (9. Aufl.)
Dana

I/B.02
I/B.02-040

1.CB.10
01.03.06.01
Ähnliche Minerale strukturell verwandt mit Sphalerit (Zinkblende)
Kristallographische Daten
Kristallsystem kubisch
Kristallklasse; Symbol hexakisoktaedrisch; 4/m32/m
Raumgruppe Fd3m (Nr. 227)Vorlage:Raumgruppe/227[2]
Gitterparameter a = 3,567 Å[2]
Häufige Kristallflächen {111}
Zwillingsbildung Durchdringungszwillinge nach dem Spinellgesetz
Physikalische Eigenschaften
Mohshärte 10
Dichte (g/cm3) 3,52
Spaltbarkeit {111} vollkommen
Bruch; Tenazität muschelig bis splittrig
Farbe farblos, verschiedene Farben durch Verunreinigungen oder Gitterdefekte möglich
Strichfarbe weiß
Transparenz transparent bis subtransparent / transluzent
Glanz Diamantglanz
Kristalloptik
Brechungsindex n = 2,4076 (rot, 687 nm) bis 2,4354 (blau, 486 nm)[3]
Doppelbrechung keine, da optisch isotrop
Achsenwinkel entfällt, da optisch isotrop
Pleochroismus unbekannt
Weitere Eigenschaften
Chemisches Verhalten nahezu inert, bei hohen Temperaturen Reaktionen mit Wasserstoff, Sauerstoff und Fluor; leicht löslich in Metallschmelzen kohlenstofflöslicher Metalle (z. B. Eisen, Nickel, Kobalt, Chrom, Platinmetalle) zum Teil unter Carbidbildung
Besondere Merkmale höchster Schmelzpunkt eines Minerals, Wärmeleitfähigkeit 1000–2500 W/(m · K) (fünfmal besser als Silber), elektrische Leitfähigkeit: Isolator, manchmal fluoreszierend, Kompressionsmodul = 442 GPa

Diamant ist die kubische Modifikation des Kohlenstoffs und als natürlich vorkommender Feststoff ein Mineral aus der Mineralklasse der Elemente. Diamant bildet meist oktaederförmige Kristalle, oft mit gebogenen und streifigen Flächen. Weitere beobachtete Formen sind das Tetraeder, Dodekaeder und der Würfel. Die Kristalle sind transparent, farblos oder durch Verunreinigungen (z. B. Stickstoff oder Bor) oder Kristallgitterdefekte grün, gelb, braun und seltener auch orange, blau, rosa, rot oder grau bis schwarz gefärbt.[3]

Diamant ist der härteste natürliche Stoff. In der Härteskala nach Mohs hat er die Härte 10. Seine Schleifhärte nach Rosiwal (auch absolute Härte) ist 140-mal größer als die des Korunds. Die Härte des Diamanten ist allerdings in verschiedenen Kristallrichtungen unterschiedlich (Anisotropie). Dadurch ist es möglich, Diamant mit Diamant zu schleifen. In dem dazu verwendeten Diamantpulver liegen die Kristalle in jeder Orientierung vor (statistische Isotropie), damit wirken immer auch die härtesten unter ihnen auf den zu schleifenden Körper.

Diamant ist optisch isotrop mit hoher Lichtbrechung und hoher Dispersion. Er zeigt Fluoreszenz und Phosphoreszenz und ist triboelektrisch.[3] Er verfügt über die höchste Wärmeleitfähigkeit aller bekannten Minerale.

Das Gewicht einzelner Diamanten wird traditionell in Karat angegeben, welches seit 1907 auf exakt 0,2 Gramm festgelegt ist (siehe Abschnitt „Gewicht in Karat“). Ein unbehandelter, d. h. insbesondere ungeschliffener Diamant wird Rohdiamant genannt.

  1. Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 351 kB; abgerufen am 11. Juni 2024]).
  2. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen StrunzNickel.
  3. a b c Anthony, J.W., Bideaux, R.A., Bladh, K.W., and Nichols, M.C.: Handbook of Mineralogy: Diamond. American Mineralogical Society, 2000 (handbookofmineralogy.org [PDF; 58 kB]).

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