Diaspora

Der Begriff Diaspora ([diˈaspoʀa]; altgriechisch διασπορά diasporá ,Zerstreuung, Verstreutheit‘) bezeichnet die Existenz religiöser, nationaler, kultureller oder ethnischer Gemeinschaften in der Fremde, nachdem sie ihre traditionelle Heimat verlassen haben und mitunter über weite Teile der Welt verstreut sind. Im übertragenen Sinn, der umgangssprachlich häufig ist, kann es auch die so lebenden Gemeinschaften selbst oder ihr Siedlungsgebiet bezeichnen.[1] Im Unterschied zu einer multikulturellen Gesellschaft besteht bei einer Diaspora meist über Generationen aufrechterhaltene Herkunftslandbezüge, grenzüberschreitende Loyalitäten, Beziehungen und Orientierungen.[2]

Ursprünglich und über viele Jahrhunderte bezog sich der Begriff nur auf das Exil des jüdischen Volkes und seine Zerstreuung außerhalb des historischen Heimatlandes. Seit der frühen Neuzeit bezog er sich auch auf lokale Minderheiten der christlichen Diaspora. In Griechenland werden mit dem Begriff die Auslandsgriechen bezeichnet, die über die Hälfte des Griechentums ausmachen.

Seit den 1990er Jahren wird der auch als Weltzerstreuung übersetzte Begriff Diaspora zunehmend auch in die semantische Nähe der Konzepte des Transnationalismus beziehungsweise der Transmigration gerückt.[3]

  1. Eintrag Diaspora, in Duden.de, abgerufen am 13. April 2019.
  2. Diaspora - zwischen Reproduktion von Heimat, Assimilation und transnationaler Identität, Münchner Beiträge zur Interkulturellen Kommunikation, Band 13, Herausgegeben Klaus Roth, https://epub.ub.uni-muenchen.de/13832/1/mbikk13moosmueller.pdf
  3. Jenny Kuhlmann: Exil, Diaspora, Transmigration, Bundeszentrale für politische Bildung, 6. Oktober 2014. Abgerufen am 4. Juli 2017.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search