Dominikanischer Bernstein

Blauer Bernstein
Blau-grün fluoreszierender Bernstein aus der Dominikanischen Republik

Dominikanischer Bernstein wird auf der Insel Hispaniola, nahezu ausschließlich im Hoheitsgebiet der Dominikanischen Republik gefunden. Unter den Bernsteinvorkommen der Welt hat der Dominikanische Bernstein hinsichtlich seines Reichtums an fossilen Einschlüssen nach dem Baltischen Bernstein die größte Bedeutung. Im Jahre 1987 wurde von der Regierung in Santo Domingo verfügt, dass Bernsteinfossilien nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Nationalmuseums für Naturgeschichte außer Landes gebracht werden dürfen, was jedoch nicht so ernst genommen wird. Gleichwohl ist die Sammlung des Staatlichen Museums für Naturkunde (Löwentormuseum) in Stuttgart die wohl bedeutendste wissenschaftliche Sammlung Dominikanischen Bernsteins mit organischen Einschlüssen weltweit.

Ferner beruht die Popularität des Dominikanischen Bernsteins auf der großen Zahl klarer Stücke, die sich vorzüglich für die Schmuckherstellung eignen, und seiner Farbenvielfalt, darunter auch der seltene „Blaue Bernstein“, dessen „Farbe“ auf fluoreszierende Moleküle zurückzuführen ist. Eine von mehreren angebotenen Erklärungen für die Entstehung dieser Farbvariante ist eine nachträgliche Erwärmung des fossilen Harzes infolge vulkanischer Aktivität.[1][2] Eine andere Erklärung ist, dass ausgebreitete Waldbrände zu dieser Veränderung geführt haben mögen. Der blau fluoreszierende Dominikanische Bernstein hat nichts mit dem blauen Pektolith zu tun, der in der Gegend von Barahona gefunden wird und unter dem Namen Larimar als Schmuckstein verkauft wird.

Der Bernstein wird vorwiegend in Gruben und Stollen zumeist in Handarbeit abgebaut. Sehr geringe Mengen gehen bis in die heutige Zeit auf Strandfunde, insbesondere an dem als Costambar (Bernsteinküste) bezeichneten Küstenabschnitt nahe Puerto Plata zurück. Mitunter werden sehr große Einzelstücke mit einem Gewicht von mehreren Kilogramm gefunden.[3]

  1. Vittorio Bellani, Enrico Giulotto, Laura Linati, Donatella Sacchi: Origin of the blue fluorescence in Dominican amber. In: Journal of Applied Physics. Band 97, Nr. 1, 2005, S. 016101-2, doi:10.1063/1.1829395.
  2. D. Penney: Dominican Amber. In: Biodiversity of fossils in amber from the major world deposits. Hrsg. D. Penney, Manchester 2010, ISBN 978-0-9558636-4-6, S. 22–41.
  3. David A. Grimaldi: Amber – Window to the Past. New York 1996, ISBN 0-8109-2652-0

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