Dschinn

Darstellung eines Dschinn (Ghul), mit charakteristischen Eselshufen, aus einer Ausgabe des persischen Epos Schahnameh

Ein Dschinn (Hörbeispiel; arabisch جن, DMG ǧinn, Singular männlich Dschinnī / جني / ǧinnī, Singular weiblich Dschinnīya / جنية / ǧinnīya), Plural Dschinn oder Dschinnen, ist in der islamischen Vorstellung ein Geistwesen, das aus „rauchlosem Feuer“ erschaffen ist,[1] über Verstand verfügt und neben den Menschen, Satanen und den Engeln mit anderen Dschinn die Welt bevölkert. Nur in Ausnahmesituationen werden Dschinn den Menschen sichtbar. Weit verbreitet ist die Vorstellung, die Dschinn könnten in die Körper von Menschen fahren und sie verrückt machen.[2] Die Dschinn gelangten aus altarabisch-vorislamischen in islamische Glaubensvorstellungen und werden mehrfach auch im Koran erwähnt. Mit dem Islam verbreitete sich der Glaube an Dschinn über den arabisch-orientalischen Kulturraum hinaus.

  1. Die im Koran genannte Substanz der Dschinn beschreibt das Feuer als Maridschin min Nar. Jacquelin Chabbi argumentiert, dass die in manchen Koranübersetzungen verwendete Beschreibung „rauchloses Feuer“ oder „pures Feuer“ unangemessen sei. Stattdessen bezeichne es die „heiße Luft des Tages“, einem Gemisch aus Hitze und Luft. (Vgl. Mc Auliffe, Encyclopaedia of The Quran, vol. 3 S. 49) G. Flügel (1866) hält fest, dass einige muslimische Autoren die Engel, Satanen und Dschinn dadurch unterscheiden, dass in den Engeln das Licht in den Satanen das Feuer und in den Dschinn die Luft überwiege.
  2. Die Dschinn. In: Hans-Michael Haußig: Religionen und Weltanschauungen. Band 3: Islam. BWV Verlag, 2009, ISBN 978-3-8305-1596-8, S. 103.

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