Eduard VI.

König Eduard VI. um 1550
Unterschrift von König Eduard VI.

Eduard VI. (englisch Edward Tudor; * 12. Oktober 1537 im Hampton Court Palace; † 6. Juli 1553 in Greenwich) war als dritter Monarch der Tudordynastie von 1547 bis 1553 König von England und Irland. Er war der einzige überlebende legitime Sohn Heinrichs VIII. (mit seiner dritten Frau Jane Seymour) und bestieg nach dessen Tod als Neunjähriger den englischen Thron. Da er bereits im Alter von 15 Jahren starb, bestand während seiner gesamten Regierungszeit ein Regentschaftsrat, der zunächst von seinem Onkel Edward Seymour, 1. Duke of Somerset (1547–1549), und nach dessen Hinrichtung von John Dudley, 1. Duke of Northumberland (1550–1553), bestimmt wurde.

Eduard war der erste englische König, der eine protestantische Erziehung erhielt. Seine Regierungszeit war von religiösen Reformen geprägt, die die anglikanische Kirche erstmals auf einen Kurs brachten, der inhaltlich dem protestantischen Bekenntnis nahestand. Sein Vater, Heinrich VIII., hatte zwar die englische Kirche von Rom gelöst, jedoch die katholische Kirchendoktrin größtenteils aufrechterhalten. Unter Eduard wurden nun Gottesdienste in englischer Sprache verbindlich, die Heilige Messe wurde verboten, der Zölibat für Priester abgeschafft und das Book of Common Prayer (dt. Allgemeines Gebetbuch) eingeführt, das in veränderter Form noch heute verwendet wird. Maßgeblicher Architekt der Reformen war Thomas Cranmer, Erzbischof von Canterbury. Eduards Regierungszeit war gleichzeitig von wirtschaftlichen Problemen und Aufständen (1549) geplagt; ein teurer Krieg mit Schottland endete zudem in einem militärischen Rückzug.

Nachdem Eduard im Februar 1553 todkrank geworden war, versuchten er und sein Rat durch eine Änderung der Thronfolge die Rückkehr Englands zum Katholizismus zu verhindern. Seine Halbschwestern Maria und Elisabeth wurden aus der Thronfolge ausgeschlossen und stattdessen seine Cousine Jane Grey als Erbin benannt. Jane wurde jedoch bereits nach neun Tagen wieder abgesetzt und den Thron bestieg Maria, die Eduards protestantische Reformen rückgängig machte. Erst unter Elisabeth wurden diese Reformen wieder zur Grundlage für die Religionsregelung.


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