Ethik

Die Ethik ist jener Teilbereich der Philosophie, der sich mit den Voraussetzungen und der Bewertung menschlichen Handelns befasst. Ihr Gegenstand ist damit die Moral insbesondere hinsichtlich ihrer Begründbarkeit und Reflexion. Cicero übersetzte als erster êthikê téchnē (die ethische Kunst) in den seinerzeit neuen Begriff philosophia moralis (Philosophie der Sitten).[1] In seiner Tradition wird die Ethik auch heute noch als Moralphilosophie bezeichnet.[2]

Die Ethik und ihre benachbarten Disziplinen (z. B. Rechts-, Staats- und Sozialphilosophie) werden auch als „praktische Philosophie“ zusammengefasst, da sie sich mit dem menschlichen Handeln befasst. Im Gegensatz dazu steht die „theoretische Philosophie“, zu der als klassische Disziplinen die Logik, die Erkenntnistheorie und die Metaphysik gezählt werden.

Ihr entsprechen in der Religionswissenschaft die religionsgeschichtliche Erforschung der Sittlichkeit (Moral) sowie vor allem die kath. Moraltheologie und die ev. theologische Ethik,[3] die wiederum Teilgebiete der christlichen systematischen Theologie sind.

  1. Cicero: De fato 1; Moral, moralisch, Moralphilosophie. In: Historisches Wörterbuch der Philosophie. Band 6, S. 149.
  2. Viktor Cathrein: Moralphilosophie. Eine wissenschaftliche Darlegung der sittlichen, einschließlich der rechtlichen Ordnung. 2 Bände, 5., neu durchgearbeitete Auflage. Herder, Freiburg im Breisgau 1911, S. 1–6 (Begriff der Moralphilosophie).
  3. Brockhaus Enzyklopädie, 19 Aufl., (1988), Bd. 6, S. 600.

© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search