Femme fatale

Postkarte von Mata Hari

Die Femme fatale [fam faˈtal] (frz. für „verhängnisvolle Frau“) ist eine besonders attraktive und verführerische Frauenfigur in Kunst und Literatur. Dieser Typus wird mitunter mit magischen oder dämonischen Zügen ausgestattet, die es ihr ermöglichen, Männer erotisch an sich zu binden und sie zu manipulieren. In religiösem Kontext kommt oft noch eine moralische Komponente hinzu, durch die leichtgläubige oder triebhafte Männer durch sie „schicksalhafte“ Läuterung erfahren.

Dieser Typus wird in Anlehnung an ein Gedicht von John Keats[1] auch als La Belle Dame sans Merci oder, in Verwandtschaft zur Vampirmythologie, als Vamp bezeichnet.[2]

Aus moderner Sicht ist die Femme fatale eine Projektion, ein Mythos, beziehungsweise die Konstruktion eines weiblichen Stereotyps, der fast ausschließlich von männlichen Vorstellungen dominiert wird und bei dem die Dämonisierung einer ausgelebten, weiblichen Sexualität eine wesentliche Rolle spielt.[3][4]

Minderjährige oder sehr junge Figuren dieser Art werden auch als Fille fatale bezeichnet. Das begriffliche Gegenstück zur Femme fatale ist dagegen die Femme fragile.

  1. 55. La Belle Dame Sans Merci. Keats, John. 1884. The Poetical Works of John Keats. Abgerufen am 28. Februar 2022.
  2. Vgl.: Mario Praz, 1994.
  3. Femme Fatale. Blick – Macht – Gender Hamburger Kunsthalle, aufgerufen am 5. November 2022
  4. ‚Femme fatale‘ vs. ‚Femme fragile‘: Weiblichkeitsentwürfe in der französischen Literatur des 19. Jahrhunderts Universität Siegen, aufgerufen am 1. November 2022

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