Ferdinand II. (HRR)

Georg Pachmann, Kaiser Ferdinand II., 1635, Kunsthistorisches Museum

Ferdinand II. (* 9. Juli 1578 in Graz; † 15. Februar 1637 in Wien) war von September 1619 bis zu seinem Tode Kaiser des Heiligen Römischen Reiches. Seit 1590 Erzherzog von Innerösterreich, vereinte er nach und nach die Territorien der Habsburgermonarchie unter seiner Herrschaft. 1617 wurde er König von Böhmen, jedoch zeitweise 1619/20 durch den Ständeaufstand in Böhmen (1618) abgesetzt. 1618 wurde er König von Ungarn und Kroatien und 1619 Erzherzog von (Nieder-)Österreich.

Bereits als Landesherr von Innerösterreich ab 1596 vertrat er einen Kurs des Absolutismus und der Rekatholisierung. Diesem Kurs folgte er auch als König von Ungarn und Böhmen. Gegen ihn erhoben sich die böhmischen Stände, was zum Auslöser des Dreißigjährigen Krieges wurde. Nach dem Sieg über die Aufständischen setzte er vor allem in Böhmen mit drakonischen Maßnahmen den Vorrang der königlichen Macht und den Katholizismus als einzige erlaubte Konfession im unmittelbaren Machtbereich der Habsburger durch. In der folgenden Phase des Krieges war der Feldherr des Kaisers, Wallenstein, siegreich.

Ferdinand versuchte in der Folge, auch im Reich Rekatholisierung und kaiserliche Macht rücksichtslos durchzusetzen. Als Höhepunkt dessen gilt das Restitutionsedikt von 1629, das der katholischen Kirche zahlreiche Fürsterzbistümer, Fürstbistümer und säkularisierte Klöster zurückerstatten sollte. Er scheiterte damit am Widerstand der Kurfürsten. Im Prager Frieden von 1635 suchte er den Ausgleich mit den Reichsständen, konnte damit den Krieg aber nicht beenden, weil es nicht gelang, die ausländischen Mächte daran zu hindern, ihre eigenen Interessen auf dem deutschen Kriegsschauplatz weiterzuverfolgen.


© MMXXIII Rich X Search. We shall prevail. All rights reserved. Rich X Search