Friedrich Schlegel

Friedrich Schlegel, Porträt von Franz Gareis aus dem Jahr 1801

Karl Wilhelm Friedrich Schlegel (* 10. März 1772 in Hannover; † 12. Januar 1829 in Dresden), seit 1814 von Schlegel, meist kurz Friedrich Schlegel genannt, war ein deutscher Kulturphilosoph, Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Historiker und Altphilologe. Friedrich Schlegel war neben seinem Bruder August Wilhelm Schlegel einer der wichtigsten Vertreter der „Jenaer Frühromantik“. Schlegels Ziel war nach eigenem Bekunden die verbindende Darstellung von Philosophie, Prosa, Poesie, Genialität und Kritik. Wichtige Motive dieses Strebens waren die Konzeptionen einer „progressiven Universalpoesie“, der romantischen Ironie und einer „neuen Mythologie“.

Schlegel gilt als Pionier der Sprachtypologie und bahnbrechender Indologe, ohne dass er jemals in Indien war. Seine Monographie Über die Sprache und Weisheit der Indier lenkte große Aufmerksamkeit auf Indien.[1] Der Aphoristiker Schlegel, „gemeinhin als ein genialischer Chaot mit sprunghaften Einfällen betrachtet“,[2] inspirierte unter anderen den Historiker Leopold von Ranke.[3] Sein essayistisches Werk wurde von Marcel Reich-Ranicki in dessen Kanon aufgenommen.[4]

  1. Anna Morpurgo Davies (1998): History of Linguistics. S. 67, 71, 75.
  2. Birgit Rehme-Iffert (2001): Skepsis und Enthusiasmus. Friedrich Schlegels philosophischer Grundgedanke zwischen 1796 und 1805.
  3. Joachim Thielen (1999): Wilhelm Dilthey und die Entwicklung des geschichtlichen Denkens in Deutschland im ausgehenden Jahrhundert.
  4. Marcel Reich-Ranicki: Friedrich Schlegel – Der romantische Prophet. In: Die Anwälte der Literatur. dtv 1996, S. 65–82.

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