Geistesgeschichte

Der Begriff Geistesgeschichte kombiniert die Wörter Geist (bezogen auf den metaphysischen, geistigen, intellektuellen Bereich) und Geschichte (bezogen auf die Entstehung, Überlieferung und Entwicklung geistiger Auffassungen und aus ihnen entstandener kultureller Gebilde). Die Übersetzung in andere Sprachen ist schwierig: Im Englischen gibt es sie nur als deutsches Fremdwort, intellectual history oder history of ideas kommen am nächsten, im Französischen histoire intellectuelle oder histoire des idées (vgl. die Verlinkung in der Wikipedia).

Geistesgeschichte bezeichnet in der deutschen Tradition ein methodisches Vorgehen in den Geisteswissenschaften, also jenen Wissenschaften, welche sich mit der Entstehung, Gestaltung, Überlieferung und Wirkung von geistigen Vorstellungen (Ideen) und Strömungen oder Epochen befassen, inklusive ihrer Manifestierungen in kulturellen Gebilden. Dazu zählen insbesondere die Religionsgeschichte, Philosophiegeschichte, Literaturgeschichte, Kunstgeschichte und Wissenschaftsgeschichte. Viele geistesgeschichtliche Fragestellungen betreffen dabei mehrere dieser Teildisziplinen, und die klassische Bestimmung des Propriums geistesgeschichtlicher Methodik setzt den Akzent auf diese interdisziplinäre Verbindung.[1] Gegenstand sind klassischerweise übergreifende Auffassungen und Entwicklungen von Weltbildern, Weltanschauungen und deren Einzelaspekten innerhalb oder zwischen verschiedenen geistigen Strömungen oder Epochen.

  1. Vgl. Geldsetzer, 208

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