Gesundheitstourismus

Gesundheitstourismus ist ein Oberbegriff für Reisen, bei denen medizinische Behandlungen und Gesundheitsdienstleistungen einen Schwerpunkt bilden. Zweck des touristischen Aufenthalts sind die physische wie auch psychische Erhaltung, Stabilisierung und Wiederherstellung der Gesundheit.[1] Das Spektrum an gesundheitsbezogenen und medizinischen Maßnahmen reicht dabei von Wellness und Fitness über Kur, Rehabilitation und Krankheitsprävention bis hin zu operativen Eingriffen.

Weltweit erfährt der Gesundheitstourismus aufgrund des demographischen Wandels zunehmende gesellschaftliche wie auch wirtschaftliche Bedeutung.[2] Die steigende Lebenserwartung der Bevölkerung bei zugleich rückläufiger Geburtenentwicklung belastet vor allem die Gesundheitssysteme in den westlichen Industrieländern. Dies liegt darin begründet, dass die Zahl der Beitragszahler abnimmt und Eigenvorsorge somit immer wichtiger wird.[3] Aber auch die Zunahme von Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Allergien macht eine verstärkte Selbstbeteiligung an den Krankenkosten wahrscheinlich.[4]

Die Welttourismusorganisation (UNWTO) sieht den Gesundheitstourismus als einen eigenständigen Teilbereich des Tourismus.[5] Als Interdisziplin ist er an der Schnittstelle von Ökologie, Wirtschaft, Soziologie, Medizin, Psychologie und Geographie zu verorten.

An verschiedenen deutschen Universitäten und Hochschulen hat sich Gesundheitstourismus, zumeist als Unterdisziplin wirtschaftlich-touristischer Studiengänge, etabliert.[6] An Berufsfachschulen gibt es den Abschluss des Assistenten für Gesundheitstourismus.

  1. Claude Kaspar: Gesundheitstourismus im Trend. In: Claude Kaspar: Jahrbuch der schweizerischen Tourismuswirtschaft. Institut für Tourismus und Verkehrswirtschaft, St. Gallen, 1996, S. 55.
  2. Manfred Cassens: Gesundheitstourismus und touristische Destinationsentwicklung. Oldenbourg Verlag, München 2013, S. 2.
  3. Monika Rulle, Wolfgang Hoffmann, Karin Kraft: Erfolgsstrategien im Gesundheitstourismus: Analyse zur Erwartung und Zufriedenheit von Gästen. Erich Schmidt, Berlin 2010, S. 1f.
  4. Kerstin Böhm: Servicequalität im Gesundheitstourismus: Erfolgsfaktor für die deutschen Heilbäder. VDM Verlag, Saarbrücken 2007, S. 15.
  5. Chuck Y. Gee, Eduardo Fayos-Solá: International Tourism: A Global Perspective. World Tourism Organization Education Network, Manoa u. a., 1997, S. 381.
  6. Studium Gesundheits- und Tourismusmanagement B.A. (Memento des Originals vom 16. Mai 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.hfwu.de Website der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen. Abgerufen am 4. November 2013.

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