Goldener Schnitt in der Kunst

Teilung einer Strecke im Verhältnis des goldenen Schnitts.

Der goldene Schnitt[1] (lateinisch sectio aurea, proportio divina; auch goldenes Verhältnis, göttliche Proportion, göttliche Teilung, göttliches Verhältnis, stetige Teilung) ist ein asymmetrisches Proportionsverhältnis, das die Teilung einer Strecke in zwei ungleich lange Teilstrecken beschreibt und zahlreiche Anwendungen in der bildenden Kunst gefunden hat. Die kleinere Teilstrecke (minor, m) verhält sich zur größeren (maior, M) wie die größere zur gesamten Strecke.[2] Mathematisch genau ergibt sich ein Verhältnis von 1:0,61803... . Vereinfacht in ganzen Zahlen ausgedrückt, gilt das Verhältnis 3:5 oder zunehmend genauer 5:8, 8:13, 13:21, 21:34 usw.[3]

Die Theorien zur Anwendung des goldenen Schnittes waren in vielen Epochen nachweislich bekannt und geschätzt, wie zum Beispiel in der Antike, der Renaissance oder im Klassizismus. In diesen Epochen, in denen man der Proportionslehre viel Aufmerksamkeit schenkte, wurde der goldene Schnitt auch in der bildenden Kunst häufig eingesetzt.[4] In den Bereichen Architektur, Biologie, Design, Fotografie, Malerei, Mode, Musik, Philosophie, Plastik (Bildhauerei) und Typografie fand und findet der goldene Schnitt immer wieder praktische Anwendung.

  1. Nach der Rechtschreibreform 1996 ist im Duden von 1996 (21. Auflage, S. 321) nur der goldene Schnitt mit kleingeschriebenem g genannt. Später, z. B. im Wahrig/Brockhaus von 2011 (8. Auflage, S. 454), sind beide Möglichkeiten genannt: goldener oder Goldener Schnitt.
  2. Guschti Meyer: Sprache der Bilder. Kunst verstehen: Form, Farbe, Komposition. E. A. Seemann Verlag, Leipzig 2011, ISBN 978-3-86502-280-6, S. 110.
  3. Werner Kamp: AV-Mediengestaltung. Grundwissen. 5. Auflage. Verlag Europa-Lehrmittel, Haan-Gruiten 2013, ISBN 978-3-8085-3735-0, S. 20.
  4. Ludger Alscher u. a. (Hrsg.): Lexikon der Kunst. 1. Auflage. Band 2, Stichwort: Goldener Schnitt. VEB E. A. Seemann, Buch- und Kunstverlag, Leipzig 1976, S. 100.

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