Gottlob Frege

Gottlob Frege (1878)

Friedrich Ludwig Gottlob Frege (* 8. November 1848 in Wismar; † 26. Juli 1925 in Bad Kleinen) war ein deutscher Logiker, Mathematiker und Philosoph.

Seine herausragende Leistung auf dem Gebiet der Logik besteht darin, als erster eine formale Sprache und, damit zusammenhängend, formale Beweise entwickelt zu haben. Er schuf dadurch eine wesentliche Grundlage für die heutige Computertechnik und Informatik sowie für formale Methoden in der linguistischen Semantik.

Im Bereich der Philosophie waren seine sprachphilosophischen Betrachtungen außerordentlich einflussreich. So unterschied er etwa zwischen der Bedeutung und dem Sinn eines Wortes. Unmittelbar beeinflusst hat er u. a. Rudolf Carnap, der bei ihm studierte, Bertrand Russell und Ludwig Wittgenstein. Frege gilt als einer der hauptsächlichen Wegbereiter der analytischen Philosophie, einer der wichtigsten Strömungen der Philosophie des 20. Jahrhunderts.

Für seine Errungenschaften auf dem Gebiet der formalen Logik und der Grundlagen der Mathematik wurde Frege von Fachkundigen als der ‹größte Logiker des 19. Jahrhunderts› bezeichnet.[1][2] Logisch-semantische Untersuchungen setzen auch heute den überlieferten Standard in das Werk Freges.[3][4]

  1. Siehe Alfred Tarski, Introduction to Logic and to the Methodology of the Deductive Sciences. 1. englische Auflage, Oxford Univ. Press, New York 1941; (Online: Textarchiv – Internet Archive, Abruf am 5. Juli 2024): Seite 19, Anm. 2. Polnische Erstveröffentlichung 1936 unter dem Titel O logice matematycznej i metodzie dedukcyjnej. Der Wortlaut ist der 4. Auflage der deutschen Ausgabe von 1937 entnommen: A. Tarski, Einführung in die mathematische Logik. (Vandenhoeck, Ruprecht) Göttingen 1971: Seite 32 Anm. 2.
  2. Wolfgang Stegmüller, Hauptströmungen der Gegenwartsphilosophie. 4. Auflage. (Kröner) Stuttgart 1969: Seite 435 f. (Kapitel X: Grundlagenforschung und Analytische Philosophie der Gegenwart). Hierin wird er ‹einer der bedeutendsten Logiker aller Zeiten› genannt.
  3. Susan Haack, Philosophy of Logics. (Cambridge Univ. Press) Cambridge, London, New York 1978, S. xi: Das Werk lässt im ersten Satz des Vorworts den philosophischen Ausgangspunkt mit Freges Begriffsschrift beginnen.
  4. Jaakko Hintikka, Gabriel Sandu, What is Logic?. Seite 17 in Dale Jaquette (Hrsg.), Philosophy of Logic (Handbook of the Philosophy of Science). Elsevier 2007. Online-Veröffentlichung: Science Direct (Zugriff 5 Juli 2024). Dort wird der ‹formale Standard seit Frege› gesetzt (“This has been the standard format of formal systems of logic since Frege”). Das Namen - und Stichwortverzeichnis des umfassenden Handbuches zählt für ‹Frege› die meisten Einträge, gefolgt von ‹Kripke›, ‹Russell›, ‹Gödel› und ‹Tarski›.

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