H.M.S. Pinafore

Theaterplakat zur Uraufführung 1878
Theaterplakat zur Uraufführung von H.M.S. Pinafore, 1878
Originaltitel: H.M.S. Pinafore; or, The Lass that Loved a Sailor
Form: Operette
Originalsprache: Englisch
Musik: Arthur Sullivan
Libretto: W. S. Gilbert
Uraufführung: 25. Mai 1878
Ort der Uraufführung: London, Opera Comique
Spieldauer: ca. 1 ¾ Stunden
Ort und Zeit der Handlung: Portsmouth, England, zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts
Personen
  • The Rt. Hon. Sir Joseph Porter, KCB, Erster Lord der Admiralität (Buffo-Bariton)
  • Captain Corcoran, Kommandant der H.M.S. Pinafore (lyrischer Bariton)
  • Ralph Rackstraw, Vollmatrose (Tenor)[1]
  • Dick Deadeye, Vollmatrose (Bassbariton)
  • Bill Bobstay, Bootsmannsmaat (Bariton)
  • Bob Becket, Zimmermannsmaat (Bass)
  • Josephine, Tochter des Kapitäns (Sopran)
  • Kusine Hebe, Sir Josephs erste Kusine (Mezzosopran)
  • Mrs. Cripps (Little Buttercup), Gemischtwarenhändlerin mit Boot (Alt)
  • Chor der Schwestern, Kusinen und Tanten des Ersten Lords; Seeleute, Marinesoldaten usw.

H.M.S. Pinafore; or, The Lass that Loved a Sailor (deutsch: ‚H.M.S. Pinafore, oder Das Mädchen, das einen Matrosen liebte‘) ist eine Operette (Originalbezeichnung: comic opera[2]) in zwei Akten mit Musik von Arthur Sullivan nach einem Libretto von W. S. Gilbert. Die Uraufführung fand am 25. Mai 1878 im Londoner Theater Opera Comique statt. Mit insgesamt 571 Aufführungen in Serie hatte das Stück die bis dahin zweitlängste Aufführungszeit eines musikalischen Bühnenwerks. H.M.S. Pinafore war Gilbert und Sullivans vierte gemeinsame Opernproduktion, und ihr erster internationaler Erfolg.

Die Geschichte spielt an Bord des britischen Kriegsschiffes H.M.S. Pinafore. Josephine, die Tochter des Kapitäns, ist in den Matrosen Ralph Rackstraw verliebt, obwohl ihr Vater sie mit Sir Joseph Porter, dem Ersten Lord der Admiralität, vermählen will. Josephine folgt zunächst dem Willen ihres Vaters, doch nachdem Sir Joseph für die Gleichheit der Menschen plädiert hat, gestehen sich Ralph und Josephine die Liebe und planen eine heimliche Heirat. Der Kapitän erfährt von diesem Plan, aber wie in vielen anderen Operetten von Gilbert und Sullivan stellt eine überraschende Enthüllung am Ende alles auf den Kopf.

Die Operette schildert auf humorvolle Weise die Liebe zwischen Angehörigen unterschiedlicher Gesellschaftsschichten und verspottet so das britische Klassensystem. Darüber hinaus macht sich Pinafore über Patriotismus, Parteipolitik, die Royal Navy und den Aufstieg unqualifizierter Personen zu verantwortungsvollen Posten lustig.

Die außerordentliche Beliebtheit von Pinafore in Großbritannien und den Vereinigten Staaten diente als Ausgangspunkt für eine Reihe weiterer Operettenerfolge von Gilbert und Sullivan. Diese später als Savoy Operas bekannten Werke beherrschten die musikalische Bühne auf beiden Seiten des Atlantiks für über ein Jahrzehnt. Aufbau und Stil dieser Operetten, insbesondere von Pinafore, wurden oft kopiert und trugen wesentlich zur Entwicklung des modernen Musicals bei.

  1. Ralph wird nach der traditionellen britischen Aussprache als ˈreɪf ausgesprochen; sein Name reimt sich im Lied „A many years ago“ mit „waif“.
  2. Für die Bezeichnung „komische Oper“ treten gelegentlich auch deutsche Autoren ein, siehe etwa Saremba (1993), S. 2 f.

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