Hausorthographie

Eine Hausorthographie (auch Hausorthografie, Hausschreibung) ist eine Rechtschreibung, die in genau dieser Form nur innerhalb einer bestimmten Institution („Haus“) verwendet wird und von der amtlichen oder allgemein üblichen (falls solche existieren) systematisch abweicht, wobei die Abweichung sich auf die Einschränkung von zulässigen Varianten beschränken kann.

Eine Institution kann beispielsweise ein Verlag oder eine Nachrichtenagentur sein. Sofern es in einem Sprachraum keine einheitliche Rechtschreibung gibt, haben diese Institutionen ein Interesse daran, zumindest in ihren eigenen Publikationen eine einheitliche Schreibweise zu verwenden. Während noch im 19. Jahrhundert, besonders vor dem Erscheinen des ersten Duden im Jahr 1880, Hausorthographien mangels eines einheitlichen Standards allgemein üblich waren, wurden sie anschließend und besonders nach der Vereinheitlichung der Rechtschreibung im deutschsprachigen Raum auf der Zweiten Orthographischen Konferenz von 1901 seltener oder, wo noch vorhanden, weniger umfangreich, da die vom Duden beschriebene Rechtschreibung allgemein akzeptiert und verwendet wurde und relativ wenige Varianten bot.


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