Heldenreise

Die Taten eines Helden in Mythen, Romanen, Filmen und Videospielen ereignen sich auf einer Heldenfahrt oder Heldenreise, manchmal auch Quest genannt, die durch typische Situationsabfolgen und Figuren gekennzeichnet ist. Diese archetypische Grundstruktur[1] (Typus) wird nach einem Begriff von James Joyce (1939)[2] auch als „Monomythos“ bezeichnet. Als ein Grundmuster von Mythologien weltweit hat vor allem der amerikanische Mythenforscher Joseph Campbell (1904–1987) das Motiv der Heldenfahrt erforscht.

Der Begriff Monomythos beschreibt eine einzelne konsistente Erzählung, die in ubiquitärer Weise und Ausprägungen ihren Ausdruck findet. Die von Campbell analysierten Strukturen des Monomythos können wiederum in unterschiedliche Stadien und diese wiederum in mehrere Stationen unterteilt werden. Dabei setzt sich der einheitliche Kern des Monomythos aus der chronologischen Abfolge von Separation, Initiation und Rückkehr der zentral handelnden Figur zusammen. Campbells Zyklus der Heldenfahrt wurde von zahlreichen Therapeuten und Coaches[3] zu einem psychologischen und initiatorischen Training weiterentwickelt.

Das Konzept der Heldenreise schließt an narratologische Vorarbeiten russischer Philologen, wie etwa die Morphologie des Märchens (1928) von Vladimir Propp und Jurij M. Lotmans Struktur literarischer Texte (1970), an.

Das Diagramm basiert in Annäherung auf Joseph Campbells und insbesondere auf Christopher Voglers Ausarbeitungen.
  1. Trude Kalcher, Oliver Martin: Arbeit mit Archetypen. Trigon Entwicklungsberatung ([1] auf static1.squarespace.com)
  2. James Joyce: Finnegans Wake. 1939 (deutsch Dieter H. Stündel, Verlag Jürgen Häusser, Darmstadt 1993, ISBN 3-927902-74-8, S. 581)
  3. wie beispielsweise Paul Rebillot oder Martin Weiss

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