Herbert Backe

Herbert Backe in der Uniform eines SS-Gruppenführers (Aufnahme vom 2. Juni 1942)

Herbert Friedrich Wilhelm Backe (* 1. Mai 1896 in Batumi, Russisches Kaiserreich; † 6. April 1947 in Nürnberg) war ein deutscher Politiker (NSDAP). Er wurde 1933 Staatssekretär im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft (RMEL) unter dem damaligen Minister Walther Darré. Ab 1936 war er zugleich Leiter der Geschäftsgruppe Ernährung in Hermann Görings Behörde für den Vierjahresplan. 1942 stieg er zunächst kommissarisch zum Leiter des Ministeriums für Ernährung und Landwirtschaft auf. Im April 1944 wurde er offiziell zum Reichsminister ohne Geschäftsbereich ernannt und mit der Weiterführung der Leitung des RMEL beauftragt. Nach dem Kriegsende wurde Backe von den Alliierten verhaftet und zweimal in Nürnberg vernommen. Am 6. April 1947 erhängte er sich in seiner Zelle im Nürnberger Kriegsverbrechergefängnis.

Anders als Darré verfolgte Backe im Rahmen der nationalsozialistischen Agrarpolitik hinsichtlich des Autarkieziels einen pragmatischen Kurs. Während des Zweiten Weltkriegs propagierten Backe und seine Mitarbeiter vor dem Beginn des Unternehmens Barbarossa 1941 eine rigide kriegswirtschaftlich und rassenideologisch begründete Hungerpolitik, die als Backe- oder Hungerplan bezeichnet wird. Dieser hatte zum Ziel, die in den besetzten Gebieten der UdSSR produzierten Lebensmittel der dortigen Bevölkerung zu entziehen und zur Versorgung der Wehrmacht und der deutschen Bevölkerung zu verwenden, wobei der Hungertod von bis zu 30 Millionen Menschen bewusst in Kauf genommen wurde.


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