Hessisches Hinterland

Hessisches Hinterland (ohne die Exklave Vöhl) 1815–1866

Das Hessische Hinterland (lokal meist nur das Hinterland; mundartlich Hennerloand oder Hennerlaand) ist eine Region in Mittelhessen und konzentriert sich um den westlichen Teil des heutigen Landkreises Marburg-Biedenkopf, den Altkreis Biedenkopf. Ehemals reichte es schlauchartig von Bromskirchen im Norden bis nach Rodheim bei Gießen.[1]

Ursprünglich war das „Hinterland“ der zur Landgrafschaft Hessen-Darmstadt gehörige und von dieser nahezu vollständig isolierte Bereich der Ämter Blankenstein mit dem Breidenbacher Grund, Biedenkopf und Battenberg (Eder). Später blieb die Bezeichnung „Hessisches Hinterland“ am ehemaligen Kreis Biedenkopf hängen, der bis 1866 zu Hessen-Darmstädter Territorium und ab 1867 zum Königreich Preußen gehörte (siehe Historische Einordnung).

Heute wird der Begriff „Hessisches Hinterland“ volkstümlich für die Teile des ehemaligen Kreises Biedenkopf verwendet, die 1974 im Landkreis Marburg-Biedenkopf aufgegangen sind (siehe Gegenwärtige Einordnung).

Im Hinterland wird Hinterländer Platt[2] gesprochen, allerdings meist nur noch von älteren einheimischen Bewohnern – mit abnehmender Tendenz.

Die eigentümliche traditionelle Hinterländer Tracht ist in der Mitte des 20. Jahrhunderts mit den letzten Trägerinnen ausgestorben.

  1. Günter Bäumner: Skizzen aus dem Hinterland. Hinterländer Geschichtsblätter, Nr. 4 (Dezember 1990), Geschichtsbeilage zum Hinterländer Anzeiger, Biedenkopf, S. 51–53.
  2. Hans Friebertshäuser: Sprache und Geschichte des nordwestlichen Althessen (= Deutsche Dialektgeographie (DDG). Bd. 46). Elwert, Marburg 1961, ZDB-ID 504227-6.

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