Integration von Zugewanderten

Bei der Integration von Zugewanderten (Migranten) handelt es sich um den Prozess der sozialen Eingliederung zugewanderter bzw. eingewanderter Personen und gegebenenfalls von deren Nachkommen.

Zentrale Aspekte der sozialen Integration sind vor allem Sprache, Bildung, Arbeitsmarkt, Partizipation, Werte und Identifikation innerhalb des Ziellandes. Die Thematik umfasst sowohl die Angelegenheiten einzelner eingewanderter Personen in deren Lebensalltag als auch soziokulturelle Phänomene im Gastland als Gesamtgesellschaft. Ebenso kann eine sukzessive Gleichstellung zu anderen Einwohnern in Rechten, Pflichten und Chancen darunter gefasst werden.

Im gesellschaftlichen Diskurs geht es dabei oft nicht nur um eine Integration der Einwanderer selbst (Migranten der ersten Generation, „Ausländerintegration“ im engeren Sinne), sondern auch um die der meist schon eingebürgerten oder als Staatsbürger geborenen Nachfolgegeneration(en), die „Integration von Menschen mit Migrationshintergrund“ bzw. „mit Zuwanderungsgeschichte“.[1] Sonderfälle gruppenspezifischer Integration sind etwa die Integration der bereits vor längerer Zeit zugewanderten sprachlich-kulturellen oder ethnischen Minderheiten. Hier spricht man von Integration von Minderheiten, überlappend zur Integration autochthoner (einheimischer) Minderheiten. Bei Arbeitsmigration ist auch die Rede von der Integration ausländischer Beschäftigter, insbesondere bei denen, die sich entschließen, im Beschäftigungsland zu bleiben, wie das in Europa beispielsweise in der Gastarbeiter-Thematik des mittleren 20. Jahrhunderts auftrat.

Ein Spezialfall ist die „Flüchtlingsintegration“, insbesondere bei großen Fluchtbewegungen. Bei geflüchteten Personen, die gemäß der Genfer Flüchtlingskonvention als Flüchtlinge einzustufen sind, ist die Situation im jeweiligen Aufnahmeland insofern anders, als für Migranten im Allgemeinen bestimmte völkerrechtliche Verpflichtungen bestehen, die der Aufnahmestaat mit Blick auf die Integration von Flüchtlingen einzuhalten hat. Im Zuge der europäischen Flüchtlingskrise rückte die Debatte um die Einwanderungs-, Flüchtlings- und Asylpolitik, um die Integration von Flüchtlingen und Migranten im Allgemeinen sowie um die Bleibeperspektive von Menschen mit ungeklärtem oder vorläufigem Aufenthaltsrecht stärker in die gesellschaftliche Aufmerksamkeit.

Manche Länder, die sich selbst traditionell als Einwanderungsländer betrachten, steuern seit Langem die Einwanderung gezielt und bedarfsorientiert, etwa mit einem Punktesystem, um die kulturelle und wirtschaftliche Integration zu regeln und zu begünstigen.

  1. Hacı-Halil Uslucan: Psychologische Aspekte der Integration von Zuwanderern. (PDF; 132 kB) Abgerufen am 22. Mai 2016.

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