Isometrische Kontraktion

Eine isometrische Kontraktion oder isometrische Muskelkontraktion ergibt sich, wenn ein Muskel ausschließlich eine Spannungsänderung durchführt, jedoch keine Längenänderung (isometrisch, von Griechisch „gleiches Maß, gleiche Länge“, Kontraktion, hier: „Anspannung“).

Im Gegensatz zu einer isotonischen Kontraktion erfolgt bei einer isometrischen Kontraktion kein Nachgreifen (Kraftschlag) des Myosinköpfchens am Aktin-Filament (siehe Filamentgleittheorie). Da fast alle Myosinköpfchen gleichzeitig am Filament anbinden können,[1] können größere Kräfte erzeugt werden, als bei der isotonischen Kontraktion.[2] Andererseits erfolgt bei der isometrischen Kontraktion kein ständiger Wechsel zwischen Anspannung und Erschlaffung. Die dadurch bei der isotonischen Kontraktion entstehende Pumpwirkung im Muskel unterstützt den notwendigen Stoffwechsel und sorgt für eine größere Ausdauer. Sie fehlt bei der isometrischen Kontraktion. Deswegen ermüden Muskeln unter isometrischer Kontraktion schneller als unter isotonischer (siehe Isometrisches Training).

So leistet beispielsweise die Kaumuskulatur beim Zähne Zusammenbeißen keine Arbeit im physikalischen Sinn, ermüdet aber trotzdem schnell. Eine isometrische Kontraktion ist auch das Halten eines Gewichtes, beispielsweise der Versuch, ein Klavier zu heben. Dabei verkürzt sich der betreffende Muskel nicht, sondern ändert nur seine Spannung. Insbesondere wird auch die Einnahme einer Körperhaltung möglich. Dabei übt der gesamte Stütz- und Bewegungsapparat Halteaufgaben aus.

  1. Michael Schünke: Topografie und Funktion des Bewegungsystems (3. Aufl. Stuttgart 2018) S. 69; Christopher Schlick u. a.: Arbeitswissenschaft. 4. Aufl. Berlin 2018. S. 152
  2. Christopher Schlick u. a.: Arbeitswissenschaft. 4. Aufl. Berlin 2018. S. 153

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