Jeremy Bentham

Jeremy Bentham

Jeremy Bentham (* 15. Februar 1748 in Spitalfields, London; † 6. Juni 1832 ebenda) war ein englischer Jurist, Philosoph und Sozialreformer.

Bentham gilt als Begründer des klassischen Utilitarismus. Er war einer der wichtigsten Sozialreformer Englands im 19. Jahrhundert und ein Vordenker des modernen Wohlfahrtsstaats. Er forderte allgemeine Wahlen, das Frauenstimmrecht, die Abschaffung der Todesstrafe, Tierrechte, die Legalisierung jeglicher sexuellen Präferenz (Homosexualität, Päderastie, Sodomie)[1] und die Pressefreiheit. Er gilt als Vordenker des Feminismus, als Vorkämpfer der Demokratie, des Liberalismus und des Rechtsstaats. Bentham ist aber auch bekannt für seine scharfe Kritik an der französischen Menschenrechtserklärung und sein Eintreten für Wucherzinsen. Auch lieferte er Argumente für einen legitimen Einsatz der Folter und entwickelte mit dem Panoptikum ein Modell-Gefängnis, anhand dessen Michel Foucault im Zuge seiner Analyse der Disziplinarmacht moderne Techniken und Formen der Überwachung untersuchte.[2]

  1. James Steintrager: Bentham (Political Thinkers Volume V). London 2004, S. 12 f.
  2. Michel Foucault: Überwachen und Strafen. Die Geburt des Gefängnisses. Suhrkamp, Frankfurt am Main 1977, S. 251–292.

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